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Alt 05.02.2009, 21:23
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Standard AW: Glioblastom - Angst wächst mit dem Tumor

Liebe Benita, liebe Susanne und liebe Regina,

es ist schön wenn Ihr das Ergebnis positiv seht: Ich sehe es heute auch so - zumal jetzt erstmal für 3 Monate kein geplanter Termin im KH ansteht.
So langsam bin ich auch an dem Punkt an dem ich einem Arzt nicht mehr sofort alles glaube. Zumal so ein MRT Bild zwar viel aussagt aber eben doch nur ein Bild ist. Ich habe heute auch meinen Kunden erzählt das ich in den Urlaub fahre - deshlab muss ich es jetzt wohl wahr machen. Aber ich freue mich jetzt wirklich darauf. Es ist Zeit für mich wirklich etwas Abstand zu gewinnen und das ganze mal in Ruhe zu betrachten. Und Susanne - Du hast recht! Denn mein Vater wundert sich schon manchmal warum ich immer frage wie es heute geht
Für Ihn ist heute schon ein ganz anderer Tag gewesen - er war sicherlich auch froh das er den Gang zum "Richter" ohne ein ganz verherendes Urteil überstanden hat. Ich habe noch nicht davon geschrieben Susanne - und selbst wenn Du es überlesen hättest, ich hätte es auch gerne noch mal geschrieben. Er bekommt Sprach und Ergotherapie. Die Krankengymnastik mag er nicht so. Und auch die anderen beiden Therapien sind nicht ganz nach seinem Geschmack. Er war noch nie der große "Redner" und "Schreiber" Aber auch die Ärztin hat gemeint dass schon unregelmäßige oder ausgefallene Therapiestunden dazu führen können, dass es gleich schwerer geht.
Jetzt hat er sich wieder vorgenommen die Übungen auch selbstständig durchzuführen und die Termine regelmäßig wahrzunehmen.
Und ich glaube die Ansicht mit dem Tumor mache ich mir auch zu eigen - die ist klasse - gefällt mir sehr gut

Fahre übrigens nach Ramsau am Dachstein - wenn Dir das was sagt Regina.
Du triffst es mit Deinen Worten sehr gut. Ich bin meinem Vater auch für sehr vieles Dankbar - vor allem für das wie er mich erzogen hat. Er hat mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Und auch ich werde immer sein Kind bleiben. Aber dennoch haben sich die Rollen etwas verändert. Ich habe mich zu beginn sehr um sein "Ein-Mann-Betrieb" gekümmert, mache die Steuergeschichten und bin zusammen mit seiner Partnerin und meiner Schwester derjenige der jetzt die Verantwortung übernehmen muss. Das man da noch ein Stückchen Erwachsener wird ist klar. Aber eines Regina wird dennoch immer in mir sein - ein Stück Lausbub denn das ist mein Vater auch mit 58 noch

Ich bin mir nicht sicher ob ich immer alles so toll mache - aber ich versuches es. Manchmal ist es jedoch schwer - denn in der immer weider angespanten Situationen auch ich manchmal ungeduldig bin. Wenn mein Vater sich nicht richtig ausdrücken kann oder manche Sachen einfach durcheinander bringt und mir dann die Schuld dafür gibt. Mir ist immer bewusst, dass er dafür nichts kann. Aber, dieser Gedanke kommt manchmal (bzw. selten) eine Sekunde zu spät. Aber ich glaube auch Meinungsverschiedenheiten gehören zum "Alltag" den Du Susanne ja auch für wichtig hälst.

Ich danke Euch sehr für die schönen, mutmachenden Worte und Eure Erfahrungen die Ihr mit mir teilt und von denen ich jede Menge lernen kann.
Deshalb freue ich mich immer wieder von und auch über Euch zu lesen.
Alles erdenklich Gute für alle hier.
Herzliche Grüße
Stefan
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