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Alt 21.10.2002, 14:45
Gast
 
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Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Ich weiß nicht, ob das gegen die Forenregeln verstößt, ich machs mal trotzdem, da es im thread "Dokumentar Film" gerade etwas unübersichtlich wird. (Ich bitte um Ermahnung, falls sowas verboten sein sollte oder auch dir, anja, nicht recht ist so.)
Ich beziehe mich auf anja32 letzten Beitrag dort, der wie folgt lautete :

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Lieber Lillebror,



es geht bei den Ansätzen von Kübler-Ross nicht darum, einen Sterbenden zu "diqualifizieren" oder abzustempeln, es geht darum, ihm zu helfen. In erster Linie soll ihm geholfen werden, seine Situation zu akzeptieren und seine Angst zu minimieren.

Ich empfehle dir, erst einmal ihre Bücher zu lesen, bevor wir hier weiter diskutieren. Vor allem "Interviews mit Sterbenden" und "Verstehen, was Sterbende sagen wollen" sind sehr wichtig, um überhaupt die Zusammenhänge zu verstehen. Vielleicht wird dir dann klar, dass sie nicht gegen (!) einen Sterbenden handeln will, sondern ihn auf seinem letzten Weg begleiten will. Eben weil (!) es so ist, dass viele Angehörige weggucken, wenn es soweit ist. Sicherlich nicht die Menschen, die sich in einem solchen Forum treffen, um sich auszutauschen und vom anderen zu lernen. Aber es gibt ja noch eine ganze Menge anderer Menschen auf dieser Welt.



Schönen Gruß. Anja

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Hallo anja,

dass die Schriften und Modelle von Kübler-Ross unter dem Fähnlein des "Helfen" und "Gut meinens" daher kommen ist *gerade* das, warum ich mir das Wort
"widerwärtig" erlaubte.
Hattest du meinen ersten Beitrag in *diesem* Thread hier auch gelesen ?

Über die Motive von Frau Kübler-Ross ließe sich sicher spekulieren, doch das was sie als reales TUN propagiert steht nun mal schwarz auf weiss da !

Ich bin mir nicht sicher, gehe aber davon aus, dass sie selbst dieses Sterbephasen Modell aus ihren "Erfahrungen" extrahiert und in der Form auch veröffentlicht hat. Und damit steht es auch erst mal SO zur Diskussion, unabhängig davon, was sonst noch in ihren Büchern steht.

Unter "Phase 1" und 2 wird doch ganz klar nahegelegt, dass man den Patienten *nicht* mehr in den Dingen unterstützen soll/muss/braucht, die er selbst wünscht oder ein zu fordern versucht.
So geht es also eher darum, dass der Patient das akzeptieren soll (?), was seine UMGEBUNG als zu akzeptieren ansieht.

Man sollte die Definition der Begriffe "Hilfe" und "Begleiten" nicht allzu beliebig ausweiten. Sonst werden sie nämlich leer und sinnlos.

Hilfe heisst für mich (??) immer noch, jemandem im Anstreben *seiner* Ziele zu unterstützen.

Lillebror
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