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Alt 15.05.2009, 10:43
*Anoli* *Anoli* ist offline
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Standard AW: Krebskranke Jugendliche und junge Erwachsene

Hallo Bine,

habe gerade zufällig deinen Beitrag gelesen, das ist eine wirklich ganz tolle Idee, was ihr mit der Stiftung vorhabt.

Auch die Erfahrungen auf der Kinder-bzw. Erwachsenenstation kann ich nur bestätigen.
Bei meiner Krebserkrankung war ich zwar erst 12 Jahre alt (war 1975, ist also schon sehr lange her und es hat sich leider nicht wirklich viel beim Umgang mit Krebserkrankungen in den Kliniken geändert...), aber erfahrungsgemäß sind Kinder und Jugendliche, die mit einer so schwierigen Situation umgehen müssen ihrem eigentlichen Alter dann sehr schnell weit voraus.
Auf der Kinderstation habe ich mich immer sehr 'alt' gefühlt, da waren dann meistens Kleinkinder und eher selten mal jemand in meinem Alter. Die eigenen Eltern sind natürlich ganz wichtig, aber die wollte ich nicht noch mehr belasten und meine Fragen wurden sowieso nie ehrlich beantwortet. Und das merkt man als Betroffener schon sehr genau...
In den USA war ich dann hauptsächlich ausschließlich mit Erwachsenen zusammen, was mir persönlich dann doch besser gefallen hat. Wobei das auch nicht unbedingt Patienten waren sondern deutschstämmige US-Bürger, die von mir erfahren hatten und meinen Eltern und mir dort jede Menge Ablenkung und tolle Aktivitäten außerhalb der Klinik ermöglicht haben. Trotzdem habe ich in dieser Zeit gelernt, erstmal alle wichtigen Dinge für mich alleine innerlich in eine 'Richtung' zu bekommen, über Gefühle und was das alles so für mich bedeutet hatte konnte ich mangels Gesprächspartner nicht reden.
Erst jetzt in Zeiten von Internet und Suchmaschinen habe ich vieles über meine Erkrankung damals nochmal reflektiert, so ein Austausch in einem Forum wäre für mich in dieser Zeit auch total klasse gewesen. Es wäre ja schon klasse, wenn junge Erwachsene und Jugendliche heute in den Kliniken einen Internetzugang zur freien Verfügung hätten, auf diesem Weg ist ja auch schon sehr viel möglich da ja heutzutage auch viele Kontakte über diesen Weg gepflegt werden. Ist aber in den Krankenhäusern noch lange keine Selbstverständlichkeit, die übliche Kostenfrage...

Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Umsetzung eurer Ideen, und einen ganz besonderen 'Schirmherren' dafür gibt es ja auch.... euer Sohn ist dort wo er sich jetzt befindet sicher superstolz auf euch und begleitet euch mit seiner Liebe und Kraft.

Macht weiter damit, alles Gute und liebe Grüße, Ilona
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