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Alt 20.04.2015, 16:56
Nievergessen Nievergessen ist offline
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Standard AW: Kampf der Gefühle im Alltag

Hallo liebe Gruen,

mein herzliches Beileid. Du bist auch noch so jung und bei dir es ist wirklich noch sehr frisch, ich bewundere sehr, dass du so stark bist. Ich bin von Natur aus sehr zurückhaltend und eher schüchtern aber in den "letzten" Phasen des Lebens meiner Mama habe ich auch gelernt zu sagen, was ich nicht will, z.B. klipp und klar sagen, dass ich darüber momentan nicht reden möchte, das musste einfach irgendwann mal raus. Als es dann soweit war, wollte ich ehrlich gesagt mit niemanden reden und auch niemanden sehen - ich konnte nur meinen Freund und meine beste Freundin "ertragen". Diese habe ich auch erstmal gebeten, es für sich zu behalten, ich hatte keine Lust mich mit Reaktionen auf den Tod meiner Mama oder überschwänglichen Beileidsbekunden auseinanderzusetzen. Aber relativ schnell kamen die Momenten, wo es nicht mehr ging, wo mich Leute fragten wie es ihr ging. Und nach und nach hat sich das so rumgesprochen.

Und ja, deine Worte haben Sinn gemacht, es ist nun mal wirklich so. Wer es nicht selbst erlebt hat, erkennt die völlige Wucht nicht, mit der man konfrontiert wird und darüber sollten viele dankbar sein. Aber bei dem Gedanken die eigene Mutter zu verlieren, können die meisten glaube ich schon ungefähr erahnen, dass es kein Spaziergang ist. Nur ist es natürlich völlig entfernt...So dachte ich auch mal eine Zeit lang. Man verdrängt für sich, dass es jeden und auch die eigene Mutter treffen kann.

Vielen Dank für deine Worte, ich hoffe, dass es dir heute etwas besser geht und wenn nicht, ist nicht schlimm. Mein Freund sagte neulich etwas von "Es ist traurig um einen Menschen trauern zu müssen aber das zeigt nur, dass der Mensch es wert ist ihm nachzutrauern. Dann hat dieser Mensch alles richtig gemacht."

Fühl dich umarmt und viel Kraft!
nievergessen

Liebe Tine,

vielen Dank für deine Antwort. Danke auch, dass du Menschen begleitest. Viel zu oft geht das leider im Alltag unter, wie sehr manche von uns leiden und wie sehr es manchmal an einem zerrt. Ich hatte Gott sei Dank Freunde, die mir beistanden und einen verständnisvollen Arbeitgeber - was nicht selbstverständlich ist. Aber ich finde es super, dass du Menschen eine Hilfestellung gibst.

Ich merke auch richtig, dass es tatsächlich Phasen sind. Manchmal sogar mit richtigen Extremen, in einem Moment weine ich und im nächsten lache ich, weil ich an etwas denken muss, was meine Mama und mich zum Lachen gebracht hat. Manchmal ist einfach Leere. Es ist total seltsam, weil man plötzlich seine Gefühle kaum unter Kontrolle hat.

Danke für deine lieben Worte, sie geben mir Kraft.
Liebe Grüße
nievergessen

Geändert von gitti2002 (20.04.2015 um 21:28 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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