Thema: Angst um Papa
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Alt 11.06.2007, 21:14
trina25 trina25 ist offline
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Registriert seit: 11.06.2007
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Standard AW: Angst um Papa

Hallo Engel,
ich bin gerade in einer ähnlichen Situation und dachte, vielleicht können wir uns gegenseitig Mut zu sprechen und uns unterstützen.
Mir hat es gerade vor 1 Stunde den Boden unter den Füßen weg gerissen.
Mein Großvater hatte vor einem Jahr Lungenkrebs. Er saß so, dass er nicht operiert werden konnte (direkt zwischen beiden Flügeln). Er hat CHemo und STrahlen bekommen - die Strahlen hat er mit seinen 75 Jahren nicht verrtagen und er wäre daran fast gestorben. Nach der Therapie war der Krebs wie ein Wunder verschwunden. Jetzt ist er wieder da und die Ärzte sagen, man kann nichts mehr machen, denn eine erneute CHemo würde meinen Großvater wahrscheinlich umbringen - was doch wiederum ironisch ist, da es der Krebs ja auch tut. Er hat maximal noch 2 Jahre zu leben, aber jetzt sprechen sie schon davon, dass es besser wäre, wenn es schnell ginge....und es ist nun schon von WEihnachten die Rede...
Ich bin ein sehr sehr emotianaler Mensch und Schicksalsschläge wie diese schmeißen mich regelrecht meilenweit aus der Bahn, wofür ich mich wiederrum schäme, da ich doch stark sein muss.
Vor 7 Jahren ist meine Mutter an Darmkrebs erkrankt. Der Tumor wurde entfernt und die Ärzte hielten es nicht für nötig eine CHemo zu machen - was sich als falsch heraustellte... 2 Jahre später hatte sie wieder Krebs am Schließmuskel... er musste entfernt werden und nun hat sie ein SToma. Meine Mutter hat CHemo bekommen und es recht gut vertragen. Sie gilt nun als geheilt. Damals hat mich mein damaliger Freund verlassen, weil er mit der Situation nicht umgehen könnte, seitdem bin ich alleine... weiß nicht, bei wem ich Rückhalt finden soll.

Ich will dir trotzdem sagen: gib die Hoffnung nicht auf, egal wie schlimm es zu sein scheint. Dein Vater ist noch jung und steckt die Therapie bestimmt gut weg.
Wäre mein Opa 10 Jahre jünger, könnte man ihm wohl auch noch helfen.

Ich fühl mich wie im Zwiespalt und fühle mich eigentlich wie ein Lügner, wenn ich sage: gib de Hoffnung nicht auf - aber es stimmt! Warum ich mich dann wie ein Lügner fühle? Weil ich keine Hoffnung mehr habe! Soll ich hoffen, dass es schnell geht oder das er noch die 2 Jahre lebt. Ich weiß es nicht.
Ich falle und falle und falle und da ist kein Boden mehr.
Ich hoffe, ich ziehe dich nicht noch mehr runter - das ist nicht meine Absicht. Ich weiß nur nicht mit wem ich darüber reden soll oder was ich tun soll.... meine Großeltern wissen nicht, dass mein Großvater wieder Krebs hat...meine Großmutter wird daran zu grunde gehen und mein Großvater wird sich aufgeben- er hatte schon damals keinen Lebenswillen mehr.
Mein Vater wäre fast an der Krankheit meiner Mutter zerbrochen und ich musste immer stark sein. Ich kann aber nicht mehr.
Ich stecke mitten in der schwierigsten Phase meiner Ausbildung - ich bin sowieso psychisch bereits an meinen Grenzen...
Es tut mir leid, ich glaube, ich depremiere dich nur noch mehr...

Ich wünsche deinem Vater das Beste und schließe ihn in meine Gebete ein.

LG,
trina
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