Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 14.10.2008, 12:32
Britta-Marieta Britta-Marieta ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 20.04.2007
Ort: Rendsburg
Beiträge: 48
Standard AW: GIST-Metastasen im Bauchfell

So da bin ich mal wieder!

Am 09.09.2008 sollte meine Reha in der Klinik Bad Oexen in Bad Oeynhausen stattfinden. Die Koffer wurden vom Hermesversand auf Kosten der Rentenversicherung abgeholt. Die Fahrkarte wurde ebenfalls bezahlt, Richard freute sich, es ging los. Unsere Vereinbarung hiess Erholen und Spass haben.
Gerade für Richard wurde eine Traumstunde (Kinder krebskranker Eltern treffen sich und haben Spaß) angeboten. Das erste Mal war ich unter fast nur gleichgesinnten. Kompetente Ärzte und überall Frauen und Kinder und Familien und auch viele alte Patienten. Also nix mit Kaffeekränzchen für die erschöpfte Mutter auf einer Mutter-und-Kind-Kur. Hier fragten viele nach meinem seltenen Krebs, viele hatten Lungenkrebs oder sehr häufig Brustkrebs. Auch Leukämie und Blasenkrebs sind mir begegnet. Endlich Menschen zum Erfahrungsaustaustausch die einen auch ohne viele Worte verstanden.
Die Therapien super ausgesucht, ich fühlte mich, als würde ich wieder Bäume ausreissen können. Bis zum 13.09.2008. Rückenschmerzen hatten mich das ganze Wochenende im Griff. Ich liess die Matratze austauschen, bekam Wärme und Ruhe verordnet. Am 15.09.2008 Bekam ich ein sehr starkes Schmerzmittel, so dass mir die Schmerzen egal waren. Am nächsten Morgen erbrach ich als Nebenwirkung des Medikamentes. Mein Bauch schmerzte inzwischen auch und gefiehl mir gar nicht. Jetzt war Schluss mit lustig. Bei einer Blutabnahme zeigte sich, dass der HB auf 7,7 gefallen war, am 13.08.2008 hatte ich einen Traumhaften HB von 13,9 gehabt.
Der Arzt war verständnisvoll, aber er wollte mich natürlich an das nächste Krankenhaus überweisen. Mir war klar, ich würde wieder gegen Windmühlen kämpfen müssen, dass gefiel mir nicht. Ich setzte mich durch und fuhr dann ein paar Stunden später nach Legung eines Zugangs und 500 ml Flüssigkeit im Schuss mit einem normalen Krankenwagen der Feuerwehr, zwei Sanis und Richard und den Koffern von Bad Oeynhausen nach Rendsburg zurück. Richard konnte dort von meinem Lebendgefährten abgeholt werden, ich wusste ich war bei Ärzten die einigermassen Plan hatten. Der Aszites in meinem Bauch wuchs, mein HB sank über Nacht noch auf 6,7. Wenn ihr euch erinnert letztes Jahr im Oktober bekamen die Ärzte ja beireits bei einem HB von 8,9 oder 9,8 Panik und liessen einen Konserve anhängen...
Jedenfalls bekam ich weiter Flüssigkeit durch einen neuen Zugang. Am Morgen dann ein Ct nach dem Gespräch mit einer superkompetenten Chirurgin die mir ein Privates Zweierzimmer verschaffte, es waren gerade Betten frei. Ich konnte dann erfahren: keine Aktuelle Blutung aber das ganze Abdomen voller Flüssigkeit, sicherlich auch Blut. Ich bekam dann Zwieback und Tee und mir wurde wieder übel. Da ich aber bis dahin schon etwa zehn Zwiebackstücke und eine Flasche Wasser getrunken hatte ohne Probleme zu bekommen, setzte die Ärztin einen Seretoninblocker ein: Anamed 12,5 mg. Zack war die Übelkeit weg. Ich hatte wieder Appetit und konnte gemütlich weitermümmeln.
Noch am selben Tag erhielt ich zwei Konserven mit Blut und am Tag drauf auch noch mal. Dann wurde ich nur zur Beobachtung übers Wochenende noch da behalten, mein HB lag schon wieder bei 11,7.
Der Aszites hat sich inzwischen selbständig ohne die Gabe von Medikamenten und ohne das Punktiert wurde zurück gebildet. Zwar nicht vollständig, aber mein Bauchumfang ging von 100 cm auf 96 cm zurück. Und vier Kilo habe ich abgenommen. Inzwischen passe ich wieder in meine Hose.
Ich weiß zwar dass meine Metastasen weiter wachsen, aber dies tun sie ganz langsam. Operieren will niemand, weil sie mich nicht heilen würden, und die Medikamente noch ansprechen.
Inzwischen werde ich aber mal mit den Hamburger GIST-Spezialisten Kontakt aufnehmen, ich traue meinem Onkologen nicht mehr hundertprozentig.
Der einzige der mir sagte dass sich ein Aszites zurückbilden könnte war mein Hausarzt!!!!
So das wars von mir. Trotz langer Abwesenheit:
Ich lebe noch und werde nicht aufgeben.
Und die Ärzte glauben auch, dass wenn der Status so bleibt, ich noch ein paar Jahre vor mir habe. Und dass ist zur Zeit alles was ich will.
Leben.
Denn eins ist mal klar heute ist nicht : hooka hey!
Nicht für mich.

Britta-Marieta