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Alt 02.06.2004, 22:14
Gast
 
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Standard Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen

Barbara, es tut mir auch für dich so unendlich leid. Mir kam dein Name bekannt vor, daher habe ich etwas zurückgeblättert. Ich fand dich dann auch schnell, du hattest mir am Tag geschrieben, als die Trauerfeier für Axel stattfand. Darüber hatte ich mich sehr gefreut!
Ja, wir haben auch abends zusammen gegessen. Jetzt ist es schrecklich, alleine zu sitzen und zu essen. Ich habe am Montag gekocht. Ich habe mir Schweinefilet in Sahnesauce mit Spagetti zubereitet. Dies war ein Gericht, das sonst Axel immer gekocht hat! Es hat mir dann zwar geschmeckt, aber es war nicht so wie früher.
Ich werde jetzt in der Woche auch lieber in der Kantine essen gehen, aber was macht man am Wochenende ? Wochenende finde ich zur Zeit sowieso schrecklich. Früher freute ich mich aufs Wochenende. Endlich ausschlafen, den ganzen Tag mit Axel verbringen, das war schön. Was ist jetzt ? Ich kann sowieso nicht mehr schlafen, bin am Wochenende alleine, kann es bei unserem Boot nicht mehr ertragen etc.etc.
Mit den Orten, an denen wir glücklich waren, würde es mir sicherlich genau wie dir gehen, Barbara.
(Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle)
Hinzu kommen existenzielle Ängste. Werde ich alles ohne Axel schaffen ? Fragen, die sich zwar nicht ständig stellen, aber die mich schon ängstigen.
Ich merke, dass ich schon wieder durcheinander bin bzw.werde. Ich will nur noch kurz etwas zu dem Beitrag von Ulrike sagen und dann ins Bett gehen.
Alles Liebe,Petra

Hallo Ulrike,
es hat mir gefallen, deine Gedanken und Erlebnisse zu lesen.
Ich denke, hier wir es niemand übel nehmen, wenn du deine Gefühle und Gedanken mitteilst.
Egal wen man verliert, wir sitzen alle im gleichen Boot. Verlust ist Verlust, auch wenn der einzelne meint, dass sein Verlust vielleicht der schlimmste ist. Ich glaube, dass jeder Mensch unter dem Verlust eines geliebten Menschen leidet. Egal ob es Frau/Mann/Vater/Mutter/Schwester/Bruder/Tante/Onkel/etc.etc.ist.
Ich habe auf jeden Fall in diesen so schweren Tagen gelernt, dass es einfach wichtig ist, dass wir über unsere so teilweise wirren Gefühle reden, ohne hemmungen zu haben. Ich denke, dass man nur durch das reden über den Verlust hinwegkommt bzw, damit leben kann.
Nun gut, auch heute ist es eigentlich wieder zu spät für mich geworden.
Auch ich möchte euch jetzt umarmen und auch ich wünsche uns, dass wir einen blinkenden Stern finden, der uns unseren geliebten Menschen niemals vergessen lässt und ihn uns jetzt nahe bringt.
Für heute Schluss und alles liebe
Petra
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