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Alt 29.01.2009, 18:31
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
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Standard AW: Schlimme Krankheit, Hoffnung aufgeben?

Liebe Nicole,

weißt Du,bei meinem Vater war die Sache eine ganz andere. Ich möchte und kann auch nicht auch seine Krankheit mit der Erkrankung Deiner Schwiegerma vergleichen. Denn der Vergleich würde mehr als hinken. Er hatte ein Lungenemphysem.Allerdings schon viele,viele Jahre.Irgendwann kam dann noch ein Lippen-Ca dazu. aufgrund des Lungenemphysems benötigte er schon viel Jahre Sauerstoff. Zum Schluss hat dieser ihm auch nicht mehr die Erleichterung gebracht. die Sauerstoffsättigung war zum Schluss nur noch bei 20 % im Blut .
Mein Vater war schon sehr alt,als er starb.Dahin möchte ich einfach mal sagen: " Er hat sein Leben gelebt. Mit all den Höhen und Tiefen,die ein langes Leben so mit sich bringt.
Ganz im Gegenteil zu Deiner Schwiegerma,die in diesem Alter noch viele Wünsche und Träume hat,die nun vermutlich nicht mehr in Erfüllung gehen werden.

Es ging mir nur darum,Dir zu sagen,das ich die gleichen Gedanken und Wünsche bezüglich der Beendigung der Leidenszeit hatte wie Du,und das ich diese Gedanken und Wünsche ganz legitim finde.Du Dir also kein schlechtes Gewissen machen sollst.
Als es bei meinem Vater ui Ende ging,wurde er mit Morphinen ruhiggestellt,sodaß er nicht erstickt ist. Denn davor hatte ich eine riesengroße Angst. Er durfte dann ganz ruhig und friedlich hinübergleiten. Als nach kurzer Ausszeit (ca. 5 Minuten) wieder das Zimmer betrat,lag er dort mit einem total friedlichem und lächelndem Gesichtsausdruck.Mir hat dieses Lächeln gezeigt,das er ,wo er jetzt ist,er keine Schmezren mehr hat und es ihm gut geht.
Ich hätte mir nie vorstellen können,einen Menschen ,noch dazu meinen Vater,auf diesem letzten Weg zu begleiten. Es war für mich eine völlig neue Erfahrung und sie hat mir die Angst doch nehmen können.Die Angst vor dem endgültigen Schritt in ein anderes Leben ohne Schmerzen und ohne Leiden.

Liebe Nicole,belaste Dich nicht mit solchen Sachen,wie Auflösungsprozess des Körpers.
Natürlich werden wir wieder zu Staub.Aber etwas anderes wird weiterleben.Die Erinnerung an viele schöne Momente ,an gemeinsame Erlebnisse an gemeinsames Lachen und noch viel mehr.
Ich möchte auch Dir sagen,was einmal ein alter Mann zu mir gesagt hat: " Solange man von mir spricht oder an mich denkt,bin ich nicht tot." Ich denke da ist was wahres dran.

Liebe Grüsse
Elli
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