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Alt 08.01.2015, 12:10
Sushimonster Sushimonster ist offline
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Ort: Bremen
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Standard Zufallsbefund Nierenzellkarzenom

Hallo mein Name ist Sushimonster. Ich bin 29 Jahre jung und komme aus Bremen. Ich bin seit September in einer Achterbahn der Gefühle.

Ich befinde mich noch immer in einem Schockzustand. Im Juli war ich im Krankenhaus in ROW eigentlich wegen meiner Epilepsie und zum Monitoring. Dort fragten mich die Ärzte ob ich sonstige Beschwerden habe... Ich erzählte von meinen Bauchschmerzen in regelmäßigen Abständen und so kam ich zum Ultraschall. Mir sagten die Ärzte, dass alles in Ordnung sei. Ich las mir den Bericht dennoch durch und da stand was von 2 mm Läsion in der rechten Niere...

Meine zukünftige Schwiegermutter beruhigte mich und sagte das kann von einer Zyste bis hin zum Lipom alles Mögliche sein. 2 Monate als mit dem ganzen Epilepsiekram und dem Krieg mit dem Versorgungsamt alles in die Wege geleitet war ging ich zum Hausarzt. Der sagte die Bauchweh wären harmlose Blähungen und die rechte Niere und die vergrößerte Milz sind wahrscheinlich gaaaaaaaaanz harmlos. Ich musste dennoch zum Internisten/Nephrologen und der sagte dass das auf dem Ultraschall alles sehr harmlos aussieht. Aber, und das war mein großes großes Glück er schickte mich zum MRT.

Eine weitere Ärztin machte ebenfalls Ultraschall und sah nur Zysten.Das war alles Ende September /Anfang Oktober

MO, 27.10.2014 MRT im Diako Bremen. Die Radiologie war innerhalb einer Woche nicht mehr da wo sie sonst war sondern im Nebengebäude. Ewiges Warten, Bögen ausfüllen und dann endlich endlich an die Reihe kommen.
40 Minuten Fotos machen und so weiter. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit dem Ding auf sich hatte...
Dann wieder endlose Warterei. Dann mussten wir mit der CD wieder ins andere Gebäude, dann wieder warten und dann kam die Radiologin.
Sie würde sich nicht so festlegen wollen und wenn man was Genaueres wissen möchte soll der Hausarzt entscheiden ob Gewebeprobe genommen wird oder nicht.

Ich war völlig benommen. Ich war einfach nicht mehr ganz klar ich wusste einfach nicht was ich tun soll und wie es weiter geht. Die Radiologin versprach noch einen Bericht zu schreiben und ihn an meine Hausärzte zu schicken. Die Tage vergingen und der Hausarzt hatte am Donnerstag immer noch nichts. Ich rief bei der Radiologie an und die hatten es am Dienstag schon gefaxt... Sie versprachen es nochmal zu faxen und ich ließ auf der Arbeit alles stehen und liegen und fuhr zum Hausarzt zur Besprechung.

Dort angekommen redete mir die Ha Mut zu und machte mir am gleichen Tag einen Termin beim Urologen. Der Dr sah sich das Bild an und sagte mir, dass der Tumor egal ob gut oder böse raus muss. Er ist gut wegzuschneiden und ist in einem frühen Stadium. Er kümmerte sich noch am Freitag drum, dass sich das Große Krankenhaus (Bremen Mitte) umgehend meldet.

Montag 03.11.14 rief mich der Oberarzt an und am 10.11.14 war ich schon zu den ganzen Untersuchungen. Dort erfuhren meine Eltern und ich schon dass der Ultraschallbefund und der MRT-Befund 2 verschiedene sind und ohne MRT hätte man diesen hier nicht sehen können.

10.11.14 OP Besprechung und ich musste diverse Schriften unterschreiben, dass ich mit allem einverstanden bin... Offene Nierenteilresektion rechts und Schnellschnitt.

25.11.14 sollte die Einweisung sein und am 26.11. die OP alles wurde um 2 Tage verschoben.

27.11.14 war es endlich so weit. Krümelmonster mein Freund brachte mich zur Klinik. Meine Eltern knuddelten mich ebenfalls noch mal und dann kam ich gleich am 28.11.14 als erste dran.

Ich kann mich an den Moment erinnern als ich aufwachte. Ich habe vor Schmerzen geschrien wie am Spieß und gefroren wie ein Schneider. Ich habe Morphium und Zäpfchen und einen Tropf bekommen und es wurde nicht besser...
Dann kam ich glaube es war um die Mittagszeit ein weiterer Oberarzt zu mir der mir sagte dass es Krebs war und im sauberen Bereich entfernt werden konnte.
Insgesamt war ich 9 Tage im Krankenhaus. Die Ärzte sprachen mir sehr viel Mut und Hoffnung zu. Keine Methastasen und auch kein Befall der Lunge laut der Röntgenaufnahmen und der Kopf wurde ja in ROW schon angesehen mit MRT da war auch nichts. Die Ärzte sind sich sehr sicher, dass ich keine Angst haben muss. Blut- und Lymphsystem sind in Ordnung und das umliegende Gewebe war sowohl auf dem MRT als auch bei der OP in Ordnung.

Klassifikation: PT1a cN0 cM0 L 0 V0 G2 R0
2,5 cm groß

Nun muss ich 5 Jahre immer zur Nachsorge und brav in die Röhre. Ich habe dennoch sehr große Angst, dass der Krebs wieder kommt. Auf der Urologie habe ich viele Partienten u Partientinnen mit Blasenkrebs gesehen. Die Frau die letzten 5 Tage mit mir im Zimmer war hatte keine Blase mehr, eine Total-OP und nur noch eine Niere. Alles wegen Krebs.

Meine beiden Großväter sind an Krebs gestorben der eine mit 48 an Magenkrebs und der andere mit 86 an Blasenkrebs.
Mich quälen immer wieder Ängste dass ich wieder Krebs bekomme.
Mehr als Vor- und Nachsorge und reichlich Vitamine und gesunde Ernährung kann ich nicht tun...

AM 13.01. fahre ich zur Anschlussheilbehandlung an die Nordsee.

Ich habe bei der Krebsgesellschaft angerufen das tat total gut. Aber ich habe Angst dass es zurück kommt irgendwann.

Vielen Dank fürs Lesen.

GRüße aus Bremen

Sushimonster

Geändert von gitti2002 (16.03.2015 um 18:46 Uhr) Grund: formatiert
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