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Alt 16.09.2015, 16:28
amsu amsu ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hallo Jackie,

das mit den TM-Messungen finde ich eine knifflige Frage. Nach den Richtlinien wird er nicht regelmäßig gemessen, weil es eben (statistisch – keine Ahnung, was das wieder für mich als Einzelfall bedeutet) nichts bringt, bei steigendem Marker sofort loszutherapieren, statt zu warten, bis man was sieht oder die Beschwerden schlimm sind. Du verdirbst dir also durch frühere Behandlung womöglich die Lebensqualität, gewinnst aber keine zusätzliche Zeit.

Wenn sich also aus einem steigenden TM eh keine andere Handlungsweise ergebe, dann solle man ihn lieber gar nicht erst messen, so die Argumentation. Ich finde die nicht ganz doof, denn dem TM beim Steigen zuzugucken ohne irgendwas zu unternehmen, fällt sicher wirklich schwer.

ABER erstens wurde er bei dir ja schon ein paarmal gemessen, du bist also gar kein selig ahnungsloses Lamm. Und, was ich noch viel wichtiger finde: Du bist erwachsen und kannst mit Messer und Gabel essen, und wenn du den Marker wissen willst, musst du ihn ja wohl wissen dürfen!

Bei mir wird der TM alle drei Monate gemessen, weil ich in einer Studie bin. Ich erfrag ihn dann immer und hab zwar den Eindruck, dass ihn mir manche da im Krankenhaus gar nicht gerne rausgeben wollen, aber am Ende krieg ich ihn doch, denn das ist mein Recht. (Ich finde es echt unsäglich, dass dein Arzt die Messung tatsächlich verweigert!) Tja, und was soll ich sagen: Meiner steigt. Ganz langsam. Seit über einem Jahr bei jeder Messung höher als bei der vorigen, zuletzt doppelt so hoch wie vor drei Monaten. Aber immer noch (knapp) unter 35. Also bekomme ich, wenn ich es anspreche, erklärt, dass das nichts bedeuten müsse … Alles gut, man sieht nichts, TM im Normalbereicht, herzlichen Glückwunsch. Aber natürlich sorge ich mich. (Mir geht es leider nicht gut, diverse Folge- und Kollateralschäden, drum passt ein steigender TM eigentlich besser zu meinem gefühlten Zustand als die Glückwünsche jeweils.)

Also, was ich sagen will: Genau wie du finde ich, dass jede Betroffene selbst entscheiden können muss, ob sie ihren TM messen lassen will. Nachdem sie aufgeklärt wurde, dass ein steigender Tumormarker allein keinen Handlungsbedarf bedeutet. Vielleicht stellt sich bei dir bei der nächsten Messung heraus, dass er nicht steigt, sondern dass es nur eine Schwankung war. Dafür gibt es ja auch viele Beispiele, und in so einem Fall ist doch TM-Messen zur Entwarnung ganz wunderbar.

Alles Gute – für die morgige Untersuchung und überhaupt!!
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