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Alt 08.01.2007, 14:29
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Vitamin C intravenös

Mangelerscheinungen bei Krebspatienten besonders häufig
Hochdosiertes Vitamin C wirkt gegen Krebs
(...)Offensichtlich hatte Nobelpreisträger Linus Pauling doch recht: Vitamin C in hoher Dosierung wirkt auch gegen Krebs. Inzwischen gibt es einige Studien, die seine Arbeiten belegen.
Man spürt es nicht und es tut nicht weh. Das Tückische an einem Vitamin-C-Mangel ist, daß man ihn lange nicht bemerkt. Krebspatienten leiden besonders häufig an Vitamin-C-Mangel, aber die meisten wissen es nicht. Besonders nach einer klassischen Behandlung mit Operation, Strahlen- oder Chemotherapie ist der Verbrauch an Vitamin C so hoch, daß der Vitamin-C-Spiegel unter der Nachweisgrenze sinken kann. Jeder 20. Krebspatient entwickelt sogar die Vitamin-C-Mangel-Erkrankung Skorbut, an der früher Seefahrer erkrankten, die monatelang ohne frisches Obst und Gemüse auskommen mußten. Diese Mangelerscheinungen lassen sich beispielsweise durch eine Hochdosis-Vitamin-C-Infusion vermeiden. Außerdem verbessert sich die Lebensqualität der Patienten deutlich. Das belegt eine Studie an 788 Brustkrebspatientinnen, in der 409 Frauen nach der Operation zusätzlich zur konventionellen Behandlung 7,5 gr Vitamin C erhielten, das in der Regel ein bis zweimal pro Woche über einen Zeitraum von 6 Monaten injiziert wurde. Die anderen 379 Patientinnen bildeten die Kontrollgruppe. Die Ergebnisse sprachen eindeutig für die Vitamin-C-Behandlung: Diese Patientinnen waren in einem besseren Allgemeinzustand und auch ihr psychisches Befinden war deutlich besser.

Die Geschichte von Vitamin C in der Krebstherapie beginnt in den 70-er Jahren als Cameron und Pauling berichteten, daß hochdosiertes Vitamin C die Überlebenszeit von Krebspatienten mit fortgeschrittener Erkrankung verlängert. Den Patienten wurden 10gr Vitamin C pro Tag gespritzt. Wie so oft wurde auch diese Studie wegen ihres Aufbaus heftig kritisiert. Die Patienten, welche das Vitamin C erhielten, waren nicht zufällig bestimmt worden (keine Randomisierun). Außerdem äußerten Kritiker Zweifel an der Vergleichbarkeit mit der Kontrollgruppe.
Daraufhin führte kurze Zeit später die Mayo-Klinik zwei Studien durch,. In der ebenfalls 10gr Vitamin C gegeben wurden. Diese Studie entsprach den Kriterien der Kritiker. Die Ergebnisse zeigten hier aber keine Wirkung des Vitamin C gegen Krebs, sie standen im Widerspruch zu der vorangegangenen Studie. Allerdings gab es einen entscheidenden Unterschied: Cameron und Pauing hatten das Vitamin C gespritzt und damit den Magen-Darm-Trakt umgangen, die Studien der Mayo-Klink waren mit Vitamin-C-Präparaten zum Schlucken durchgeführt worden.
Diese Ergebnisse bestätigen Vermutungen, wonach hochdosiertes Vitamin C gespritzt werden muß, um eine Wirkung gegen Krebs zu entfalten, denn die Kapazität des Darms zur Aufnahme von Vitamin C ist begrenzt . Eine Studie von Levine hat außerdem gezeigt, daß hochdosiertes Vitamin C Krebszellen unschädlich macht, während gesunde Zellen unbehelligt bleiben. Das Vitamin wirkt im Tumorgewebe offensichtlich anders als in gesunden Zellen.

Auch in der Vorbeugung von Krebs und anderen chronischen Erkrankungen leistet Vitamin C viel. Hinweise dafür lieferte eine epidemiologische Studie aus dem Jahr 2001 (Khaw, Bingham et al. 2001). In dieser Studie wurden bei 20 000 Männern und Frauen die Vitamin-C-Spiegel erfaßt und über einen Zeitraum von 4 Jahren in Beziehung zur Sterblichkeitsrate gesetzt. Hier zeigte sich ein Zusammenhang zur Vitamin-C-Konzentration im Blut. Die Krebssterblichkeit lag bei Männern mit hohem Vitamin-C-Spiegel insgesamt niedriger. Bei Frauen war das Ergebnis etwas weniger deutlich ausgeprägt. Eine Erklärung dafür könnte sein, daß Frauen häufig an hormonabhängigen Tumoren wie Brust- oder Eierstockkrebs erkranken. Andere Ursachen für die Krebsentstehung sind bei Frauen möglicherweise seltener.
Wie man heute weiß, verhindert Vitamin C nicht nur die Mangelerkrankung Skorbut, es ist auch Teil des körpereigenen antioxitativen Schutzsystems, über das in letzter Zeit immer öfter berichtet wird. Hier hat es die Aufgabe, sog. Freie Radikale unschädlich zu machen, die sonst wichtige biologische Substanzen und die Zellen selbst schädigen, sowie Entzündungen begünstigen.

Vitamin C ist nicht gleich Vitamin C
Vitamin C kommt im menschlichen Organismus als Ascorbation vor. Der Körper kann Vitamin C nicht selbst herstellen. Es ist ein sog. essentieller Nährstoff, der aus der Nahrung aufgenommen werden muß. Reines Vitamin C wird vom Organismus schneller wieder ausgeschieden als natürliches, beispielsweise jenes aus der Acerola-Kirsche. Wirklich gutes Vitamin C hat seinen Preis. Allzu billige Produkte aus China stehen in Verdacht, mit Schwermetallen verunreinigt zu sein.
Vitamin C ist sauer, nicht jeder Magen verträgt das. Hier eigenen sich sog. retard-Präparate, die sich erst im Dünndarm auflösen.
Wer zwischen Kapseln und Tabletten wählen kann, sollte sich für Kapseln entscheiden. Sie enthalten weniger Hilfsstoffe. Im Idealfall wird die Vitamin-C-Gabe gleichmäßig über den ganzen Tag verteilt. Neuerdings gibt es sog. "time-released"Präparate. Sie sind jedoch zu niedrig dosiert. Für eine Hochdosis-Behandlung sollte das Vitamin C injiziert werden.
(...)
Wieviel Vitamin C für wen?
Der Tagesbedarf von Gesunden liegt bei 150mg, während eines akuten Infekts sind 500mg pro Tag sinnvoll. Während oder nach Chemo- oder Strahlentherapien kann der Bedarf auf mehrere Gramm pro Tag ansteigen. Vitamin C ist zwar wasserlöslich und wird wieder ausgeschieden, trotzdem sollte es in hoher Dosierung über einen längeren Zeitraum nur in Absprache mit einem Arzt oder Therapeuten eingenommen werden.

Quelle: Impulse 4/2006 Ausgabe 93
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