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Alt 30.01.2016, 20:47
Sonnenschein1982 Sonnenschein1982 ist offline
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Standard AW: schwere Entscheidung

Liebe Judith,

vielleicht kann dir meine Geschichte helfen. Ich bin 33 Jahre jung und hatte auch viel Pech mit den Männern. Im Mai letzten Jahres habe ich meinen neuen Partner kennen gelernt. Im Laufe des letzten Jahres hatte ich Probleme, das ich nach dem Geschlechtsverkehr Blutungen bekommen habe.
Frau denkt sich natürlich nichts dabei und endlich bin ich dann doch im Oktober zum Arzt gegangen. Ende Oktober erhielt ich die Diagnose Gebärmuttelhalskrebs. Meine Welt ist zusammengebrochen, aber nach 1-2 Tage Heulkrämpfe, ging mein Kämpferherz los, das gesagt hat: Es ist so und da muss ich jetzt durch.
Diagnose Ardenokarzinom, Grading 3, schnellwachsend, bösartig. lt. MRT Tumor ca. 1,9cm groß (erst hieß es 4cm Tumorgröße) aber ließ sich nicht richtig abgrenzen wo dieser endet bzw. anfängt.
Da ich noch keine Kinder habe, wollte ich eine Lösung finden, für eine erhaltende Operation und wurde somit an die Uniklinik weitergeleitet.
Die meisten der Ärzte waren von meiner jetzigen Behandlung abgewendet, und nur ein Arzt sagte, er würde mit mir gehen, wenn ich wirklich diesen Weg gehen will. Meine Lympfknoten wurden entfernt und da diese alle negativ waren, hatte ich die Wahl entweder Total-OP oder meine jetzige Therapie.
Ich war hin und her gerissen. Mein Umfeld meinte, ich soll den sicheren Weg gehen, damit ich wieder gesund werde, aber alle hatten schon Kinder und somit sind das andere Bedingungen. Mein Freund meinte, er stehe hinter mir egal wie meine Entscheidung ist. Erst war ich der Meinung Leben und Total-OP, dann kam es ganz anders. Ich habe mir ständig gedacht, was ist wenn du Total-OP hast, keine Kinder und wach jeden Tag früh weinend auf weil du es nicht mal versucht hast.
Also habe ich mich für Risiko entschieden, denn der Krebs kann auch so wieder kommen.
Seit Ende Oktober bin ich nun in Therapie. Erst wurden die Lympfknoten entfernt. Befund Negativ. Dann ging bei mir radikale Chemotherapie los, damit der Tumor schrumpft und OP klappt.
Ich hatte ingesamt 3 Zyklen a 3 Tage und der letzte war Silvester.
Für den Schutz der Eierstöcke erhielt ich vor der ersten Chemo die Zoledax Spritze, damit die Eierstöcke schlafen. Ob diese wirklich als Schutz bei Chemo hilft ist leider nicht erwiesen. Vor jedem neuen Chemoblock wurde ich untersucht und die Ärzte trauten Ihren Augen nicht, denn der Tumor schrumpfe, was für mich ein Ansprorn für die nächste Chemo war. Wort wörtlich die Ärzte, Sie hätten nicht daran geglaubt das Chemo meinen Tumor so zum schrumpfen bringt oder Sie dachten nicht das ich Chemo bis zum Ende durchziehen, weil diese so anstregend ist. Jetzt bin ich 4 Wochen Chemofrei, lt. MRT ist der Tumor komplett weg, aber ich werde trotzdem zur Sicherheit operiert und warte nun auf meinen Termin. Nach OP heisst es gesund werden und hoffen ob die Eierstöcke die ganze Chemo überstanden haben. Dann wird ganz schnell an einem Kind gearbeitet und dann Komplett-OP.
Ich muss zu geben, meine Entscheidung ist mit großem Risiko verbunden,
zum einen überleben es die Eierstöcke, kommt Krebs wieder, packe ich körperlich überhaupt alles. Für die Ärzte war meine Therapie auch neu und keiner wusste so recht was mit mir passieren wird, weil sich nur belesen wurde.
Ich bereue bis jetzt nichts, auch wenn ich genauso wie meine Familie gelitten haben.
Selbst wenn meine Eierstöcke es nicht geschafft habe oder OP doch nicht richtig klappen wird, kann ich immernoch Total OP machen aber ich persönlich kann für mich dann sagen, das ich alles probiert habe was möglich ist zu diesem Zeitpunkt.
Ich hoffe du findest für dich die richtige Entscheidung, denn diese musst du für dich alleine treffen.
LG Manuela
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