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Alt 29.06.2014, 16:35
Mijouhase Mijouhase ist offline
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Standard AW: Klatskin-Tumor

2. Woche nach Diagnose Bekanntgabe

Am 22.06. hat mein Mann die Intensivstation verlassen.
Am 25.06. wurde MRT gemacht, keine Metastasen erkennbar.
Zwei verschiedene Meinungen.
Der eine Onkologie Oberarzt rät zur Zweit-Meinung eines Spezialisten in Tübingen. Er sei der Meinung, der Tumor könnte eventuell operabel sein. Der linke, kleinere Leberlappen müsste komplett entfernt werden und vom rechten Leberlappen auch ein Teil.
Der andere Onkologie Arzt meint, es sei nicht operabel, nur Chemobehandlung.
Seit 25.06. ist mein Mann zuhause und wir müssen auf den 30.06. warten, da erfolgt eine Konferenz der Fachärzte zur Besprechung. Der Histobefund ist ebenfalls noch nicht da, lediglich die Aussage Tumor ist G2 = mittlere Aggressivität.

Mein Mann ist seit der Diagnosebekanntgabe Vegetarier geworden. Er hat die letzten 3 Monate vor der Diagnose sich aus unerfindlichen Gründen nur auf Milchprodukte gestürzt. Das war unnatürlich ... bis zu 3 Liter Milch am Tag getrunken, Milchreis, Joghurt usw. Heißhunger auf Milchprodukte.
Davor war er übermäßiger Fleischesser, viel Fertigpizza, Junkfood ohne Nährwerte und Industriezeug. Kaum Gemüse, sehr selten Obst ... und das über sehr viele Jahre.

Zum Nichtraucher hat er es noch nicht geschafft.

Wir essen nur noch Obst und Gemüse, speziell die Sorten, die gegen Krebs mobil machen und das Immunsystem stärken. Für mich als glutenfreie Veganerin ist diese Veränderung positiv, denn ich brauch kein Fleisch mehr zu kaufen. Alles Fleisch aus der Gefriere habe ich der Nachbarin geschenkt, den Rest verfüttere ich an meine Tiere.
Der hohe Blutverlust macht ihm sehr zu schaffen, ist ständig erschöpft, schwindelig und will das Haus auch nicht mehr verlassen.

Ich lese das Buch von Ty Bollinger: Krebs verstehen und natürlich heilen
Das Buch gibt mir Kraft zu kämpfen, und ich nehme die Möglichkeiten in Angriff, die sich umsetzen lassen.
Die vergangene Woche war ich emotional relativ stabil und ein kleiner Funken Hoffnung hat sich eingeschlichen. Trotzdem geht es auf und ab mit den Gefühlen. Die Angst wird erstmal zur Seite geschoben, um nicht Durchzudrehen. Es tut mir furchtbar weh, meinen Mann so leiden zu sehen. Er hat dieses Drecksvieh im Körper, dass ihm das Leben raubt. Um den 50 % Blutverlust wieder auszugleichen, wird sein Körper 3 - 4 Wochen brauchen. Ich kann ihm nichts abnehmen und meine Ängste lodern unter der Haut. Angst vor einem hysterischen Kollaps und vor unkontrollierten, verzweifelten Wutausbrüchen. Mein Mann kann es nicht ertragen, mich weinen zu sehen, das zieht ihn emotional noch mehr in den Keller. Stark sein ... um jeden Preis! Wie lange wird das gut gehen?

Geändert von gitti2002 (26.08.2014 um 19:05 Uhr) Grund: PN
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