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Alt 02.03.2005, 21:26
Gast
 
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Standard Pankreasschwanzkarzinom und mehr

Hallo Anna!

Ich bin die Schwester von Sonja. Papa wurde von der Onkologie zur Palliativstation überwiesen. Die Ärztin der Onkologie teilte ihm mit, dass sie dort nichts mehr für ihn tun können. Jedoch stellte sie ihm in Aussicht, dass er ja dort wieder aufgepäppelt werden könnte, um dann noch einmal eine Chemo zu bekommen. Ob mein Vater das glaubte, weiß ich nicht. Ich denke in seinem Innersten wusste er es, dass es nicht so sein würde.
Mein Papa hat sich bewundernswerterweise in sein Schicksal gefügt. Er wusste, dass er nicht nach Hause kann, da seine Schmerzattacken dort nicht unter Kontrolle zu bringen gewesen wären. Es ging dann auch sehr schnell mit der Verlegung, so dass wir eigentlich gar nicht richtig zum Nachdenken kamen.
Unser Papa war am ersten Nachmittag in der Palliativstation sehr unglücklich, da er ein Zimmer hatte, dass ihm nicht gefiel. Als dann aber eine Schwester und die Ärztin kamen, um mit ihm zu sprechen, sagte er dann schon gleich, dass er diese beiden lieben Menschen nur ungern wieder verlieren möchte. So war es dann auch: Dort arbeiteten Engel. Ich bin fest davon überzeugt, dass dort nur Menschen arbeiten, die davon überzeugt sind. Das ist nicht nur einfach ein Job, sondern bestimmt Berufung für viele von dort. Mein Papa bekam dann auch noch ein Zimmer, das ihm besser gefiel.
Papa hat es dort sehr gut gefallen und wir hatten dort viele sehr glückliche Momente und auch viele Momente der Nähe. Es war gut so, dass er dort war. Im Nachhinein wäre es wünschenswert gewesen, wenn er schon früher dorthin gekommen wäre, aber man will ja kämpfen. Dass der Kampf schon verloren ist, das sieht man zwar, aber man will es nicht wahrhaben.
Also, wenn ich Euch einen Rat geben kann: Wenn der Kampf verloren ist, dann bringe deinen Papa auf eine Palliativstation oder in ein Hospiz. Natürlich nur, wenn er es will...Du kannst dir die Einrichtungen ja auch anschauen, um einen Eindruck zu bekommen.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute für deinen Papa...
LG, Britta
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