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Alt 24.07.2009, 22:13
HeikeD. HeikeD. ist offline
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Registriert seit: 24.07.2009
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Standard AW: Bin neu hier, will Muntermacher sein!!!!

Hallo, alle Ihr Lieben,

ich bin neu in diesem Forum. Habe vorhin angefangen, hier zu lesen und fühlte mich nach jedem Eintrag, den ich ich las, ein bisschen besser. (Momentan bin ich ein bisschen down).
Habe mich soeben registrieren lassen und bewege mich jetzt vorsichtig in dieses Forum hinein. Eigentlich weiß ich gar nicht, in welches Thema man sich einklickt als "Anfänger", aber das "Muntermacher"-Thema hat mich spontan angesprochen, also bin ich hier.
Zum besseren Verständnis bzw. Kennenlernen hier meine Geschichte:

Ich bin 52 Jahre alt, Mutter einer 14-jährigen Tochter. Habe im März 2006 die Diagnose erfahren. Der EK hatte, wie bereits auf dem damaligen CT zu sehen war, sehr stark metastasiert. Die folgende OP mit Entfernung von Eierstöcken, Gebärmutter, einem Stück Dickdarm, einer Zwerchfellmetastase und dem Bauchfell war erfolgreich. Leider hatte man meine Beine während der OP nicht umgelagert, so dass ich nach einem Tag Intensiv-Station wieder in den OP kam, da ich am rechten Unterschenkel ein sog. Kompartmentsyndrom bekommen hatte . Dies hatte zur Folge, dass mein Unterschenkel so dick war wie mein Oberschenkel und ich vor Schmerzen schrie. Die Untersuchung ergab dann das Komp.-Syndrom und ich war keine 24 Std. nach der ersten OP wieder auf dem Tisch, wo man mir den Unterschenkel der Länge nach aufschlitzte. In weiteren 5 kleinen OPs wurde er dann während des folgenden 4 -wöchigen KH-Aufenthaltes wieder Stück für Stück zugenäht. Das Laufen habe ich dann in den folgenden Monaten wieder gelernt, habe aber heute noch immer Schmerzen. Nach der Entlassung erhielt ich die erste Chemo:
TAxol und Carboplatin. Nach ca. 10 Sekunden Infusion bekam ich absolut keine Luft mehr: ich hatte einen anaphylaktischen Schock. DieChemo wurde natürlich sofort abgesetzt - hochgradige Allergie gegen Taxol. Nach einigen Tests erhielt ich dann stattdessen Taxotere. Nach Beendigung der 12 Zyklen war der TM dann auch niedrig. Die folgenden Monate habe ich zusammen mit meinen beiden Schwester versucht alles zu verarbeiten. Im Sept. starb dann mein Papa an Lymphdrüsenkrebs. Es war furchtbar. Trotzdem ging das Leben weiter und ich habe dann auch irgendwie geschafft, wieder den Alltag zu leben.
Im Juli 2007 dann das erste Rezidiv, Lebermetastasen. Ich wurde wieder sehr gut operiert, dieses Mal in einer anderen Klinik, da man mir in meiner ersten Klinik weismachen wollte, man könne die Leber nicht operieren. Die OP, die dann leider erst im Okt. 2007 erfolgte, erleichterte mich um Metastasen an Leber, Zwerchfell, Dickdarm und Netz, die Milz und die Gallenblase. Seit Jan.08 bin ich bei einer wirklich sehr guten Onkologin, wo ich mich mit meinen Ängsten und Sorgen sehr gut aufgehoben fühle. Seitdem habe ich 3 Monate Infusions-Chemo bekommen, dann ein weiteres halbes Jahr Chemo in Tabletten-Form, die mich ein zweites Mal meine Haarpracht kostete. Die vierteljährlichen MRTs waren glücklicherweise immer oB. Seit Okt. 08 bekomme ich jetzt eine Erhaltungs-Chemo, die mir sehr gut bekommt. Leider hat sich dann im Mai 09 gezeigt, dass ich wieder eine Metastase in der Leber habe. Mit einer Thermo-Ablation wurde versucht, sie zu verkokeln. Ob dies nun erfolgreich war, wird das MRT am kommenden Montag zeigen. Ich habe Angst!

Was mich am meisten bedrückt, ist dass ich plötzlich so mutlos bin. Ich habe eigentlich immer geschafft, jeden Tag zu genießen und dankbar zu sein. So konnte ich auch für meine Tochter und meinen Mann den Alltag leben und meine Schwestern konnten sich auch wieder erholen.
Aber irgendwie ist bei mir die Luft raus. Es geht soweit, dass ich alles schon sinnlos finde. Ich erkenne mich gar nicht wieder und habe Angst vor mir selber. Kennt ihr das auch?? Was hat euch geholfen??
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich in euren Kreis aufnehmt und euch mir austauscht.

Hoffe, ich habe nicht zu viel geschrieben, aber ich bin, wie gesagt, noch ein bisschen unsicher, wieviel man hier über sich erzählt.

LG Heike
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