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Alt 11.05.2010, 18:33
papaki papaki ist offline
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Standard Prostatakrebs-Knochenmetastasen (Die Fakten..und der Instinkt)

Wo soll ich nur anfangen…Ah, genau, bei den Fakten wohl.
Vor 5-6 Jahren wurde bei meinem Vater Prostatakrebs diagnostiziert. Zuerst hat man versucht ihm operativ zu helfen, danach Hormontherapie, danach Bestrahlung, danach natürlich Chemo…..und jetzt, gibt es einfach „nur“ noch eine Schmerztherapie (seit 1 Monat).

Schmerzen hat er die letzten 4 Jahre immer gehabt aber mal sind sie leicht gewesen, mal stark, mal unerträglich.
Er war ein Handwerker…er hat Häuser gebaut…er war generell ein Multitalent. Konnte nie still sitzen oder aufhören verschiedene Ideen umzusetzen. Durch die Krankheit war das irgendwann alles nicht mehr möglich.
Vor 1 Woche haben wir seine Röntgenaufnahmen zu einem Orthopädischen Chirurgen gebracht, damit derjenige entscheiden sollte ob es Sinn macht mit einem bestimmten Wirkstoff (dessen Name ich nicht kenne, da es nicht dazu gekommen ist) die „Löcher“ in den Knochen zu füllen. Der wiederrum erzählte mir, dass der Krebs bei meinem Vater nicht zum Knochenschwund führt sondern er erzeugt eine harte Masse (Zement-artig). Er erzählte mir das der Krebs bei meinem Vater sowas wie einen Pathologischen Knochen erzeugt.
Ich hoffe ich habe die Worte des Doktors richtig wiedergegeben. Falls nicht, entschuldige ich mich für mein schlechtes Deutsch (ich komme aus Griechenland) und für meine evtl. fehlerhafte Information.
Der Arzt meinte ebenfalls, dass die Metastasen nun überall in seiner Wirbelsäule sind und nichts mehr helfen könnte, da die Chemo schon nix gebracht hat. Er erzählte mir, dass die Metastasen in der WS und im Becken, seine Nerven „eindrücken“ und dass es ihm deshalb so vorkommt als wäre bei ihm alles „eingeschlafen“

Also ging ich nach Hause mit der „guten“ Neuigkeit, dass wir diese teure Spritze nicht machen müssen, und er keine Löcher in den Knochen hat. ..

Der Fakt aber dass man die Chemo abgesetzt hat, hat seine Psyche wesentlich verändert. Vor einigen Monaten wollte er noch kämpfen, es ein wenig länger auszuhalten um sein Enkelkind noch sehen zu können da es bei meinem Bruder und seiner Freundin wohl bald soweit ist, aber jetzt hat er nun mal die Hoffnungen aufgegeben da „die Ärzte ihn auch aufgegeben haben“ wie er meint.

Die Metastasen sind wohl nun schon an seinem Nacken (oder generell im Kopf?), denn vor ein paar Tagen, hatte er so fürchterliche Kopfschmerzen dass wir ihm eben sozusagen eine volle Dosis an Medikamenten gaben (die wir ihm eigentlich auch geben durften dem Arzt zufolge) aber sein Körper machte das nicht mit. Er war schläfrig, redete Unsinn, sein Puls stieg alle 5 Minuten radikal, bis wir dann den Notarzt riefen. Jetzt wurde er weit weg von unserem Wohnort in ein KH gebracht und seine heutigen Röntgenaufnahmen sollen darüber entscheiden ob er nochmal eine Bestrahlung am Nacken erhalten soll. Die Organe sind ihm vom Krebs verschont geblieben bisher.

Ich weiss nicht, ob dies das Endstadium ist. Ich habe gelesen dass Patienten mit Knochenkrebs dessen Organe nicht befallen sind auch bis zu 10 Jahren gelebt haben. Aber ich fühle, dass das Ende kommt. Ich glaube wenn man Zeit genug mit einem „todkranken“ Menschen verbracht hat, dann fühlt man es…man sieht es ihm an. Es tut mir nur so schrecklich leid wie er jetzt leidet. Mein Vater ist mein bester Freund…mein Seelenverwandter….und jetzt stirbt er ganz langsam.
Ich wünschte ich wäre im Unrecht, und es gäbe einen Weg das hinaus zu zögern. Aber ich denke bei den fürchterlichen Kopfschmerzen ist es doch sehr eindeutig oder? Ich meine, dass der Krebs im Kopf angelangt ist…

Es tut mir leid, falls der Beitrag zu lang geworden ist, aber ich wollte das alles mal mit anderen Menschen teilen, die auch einen geliebten Menschen haben der das durchmacht.

Liebe Grüße,
Elena
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