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Alt 11.12.2004, 23:19
Gast
 
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Standard Erfahrungsaustausch

hallo manuela!
entschuldige, dass ich dir so spät antworte, habe hier schon länger nicht mehr ´reingelesen. wie geht es deiner mutter / euch heute?
du machst das richtig: nicht aufgeben und nicht von prognosen beeinflussen lassen. hoffnung haben ist das wichtigste für den kampf gegen diese krankheit, finde ich.
mein vater hat auch schon so manches mal ohne grund von seinem tod gesprochen - und mich damit unglaublich erschrocken. allerdings kann man, glaube ich, so viel optimismus verbreiten, wie´s nur geht- dass krebs auch ein todesurteil sein kann, ist dem betroffenen schon klar. nur möchte man natürlich daran nicht denken. ich habe allerdings im laufe der zeit und v.a. zu den besonders schlechten momenten, wo schon ein gespräch überhaupt nicht mehr möglich war, weil mein vater nur schlief / nicht mehr zu verstehen war, schon mal festgestellt, dass ich überhaupt nicht weiß, wie er über den tod denkt. ist ja normalerweise auch kein thema. ab und zu unterhalten wir uns nun doch darüber- dann kommt von seiner seite der anstoss dazu; ich vermute sogar, dass er mit mir eher darüber spricht als mit meiner mutter. er spürt wahrscheinlich, dass sie damit große schwierigkeiten hätte. und mir hilft es auch- ich kann ihm fragen stellen dazu bzw. meine ansichten erklären und ihm damit vielleicht auch helfen. dann merke ich, dass er viele ängste in sich hat, die er uns nicht oft zeigt. und dann denke ich oft, dass ich viel zu selten da bin und die gelegenheit für solche gespräche habe...

kürzlich unterhielt ich mich mit einer bekannten, die im letzten jahr ein elternteil verlor, über die kraft, die eine solche erkrankung alle kostet. sie sagte, dass diese häufig wechselnden situationen der guten phasen, die dann möglicherweise abrupt in schlechte phasen übergehen, unheimlich viel energie kosten und einen nie zur ruhe kommen lassen. es ist wie ein ständig schwelender brandherd, der wieder zu einem feuer ausbrechen kann und den man nie alleine lassen sollte. rückblickend auf unser vergangenes jahr mit der krankheit kann ich dieses bild eigentlich bestätigen. aber die hoffnung auf gute zeiten gibt diese unheimliche kraft, die man entwickeln kann.
wie alt sind deine kinder? ich nehme an, beide schon älter?

ich freue mich, wieder von dir zu lesen und hoffe, es geht euch gut!
liebe grüße, ulrike
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