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Alt 30.03.2008, 05:30
Ute K. Ute K. ist offline
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Standard AW: Mein kleiner Bruder Alexander

Alexander,
ich bin es wieder, kann nicht schlafen. Ich habe Angst, so langsam wird es mir richtig bewusst, dass Du nicht mehr wiederkommst. Richtig weinen konnte ich noch nicht, habe ja schon fast 3 Jahre von Dir Abschied genommen. Was es so schwer auch macht, wie kann eine solche Krankheit einen Menschen so zerstören? Für unsere Mom war das schlimmste, dass Du zuletzt noch ins Hospiz solltest. Da ist sie ja fast zusammengebrochen und Du hast dir Sorgen um Sie gemacht. Aber klar, Du musstest doch schon Dein geliebtes Irland verlassen, bist bei Ihr oder mir gewesen und hast dann eine kleine Wohnung bekommen, die Du jetzt auch wieder verlassen solltest. Aber am nächsten Tag war sie ja wieder besser drauf und Du warst froh.
Diese besch... Krankheit hat alles weggenommen, zuletzt warst Du wie ein kleines Kind.Hat Dich, als es Dir in Irland so gut ging, einfach ausgebremst und gesagt: Schluss und aus, jetzt ist genug! Hat Dich soweit gebracht, dass Du die letzten Wochen froh und glücklich warst, wenn ich Dich gestreichelt habe. Wer hätte das mal gedacht? Weisst Du noch, als Du damals operiert wurdest? Da hast Du Dir noch Gedanken um Deinen Bauch gemacht: hoffentlich kann ich wieder mit einer Badehose an den Strand... Wie lächerlich das heute wirkt. Dein schöner Körper, worauf Du immer so stolz warst, war ja so verändert. Abgemagert, dicker Bauch, Wasserbeine und Arme wie Streichhölzer. Aber damit hattest Du Dich abgefunden: Hauptsache, ich habe keine Schmerzen. War am Schluss ja nicht mehr so. Da konntest Du noch nichteinmal an Deinem heissgeliebten Computer sitzen, nur im Bett liegen...
Alexander, ich muss jetzt schlafen, bitte hilf mir, ich glaube, so langsam kriege ich den Keulenschlag....
Deine sister
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