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Alt 14.06.2012, 10:39
Odelbie Odelbie ist offline
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Standard AW: Versetzung gefährdet

Hallo Zusammen,


meine Erfahrung würde ich euch auch gern hier hinterlegen.

Mein Mann und ich erhielten im Febr. 2012 die Diagnose Krebs. Unheilbar.
Wir haben eine 13 Jahre alte Tochter. Und dazu kommt, das Lisa ein Papakind ist.
Wir brauchten natürlich er einmal Zeit um diese Diagnose zu verstehen. Aber was mir gleich bewußt wurde, das ich unbedingt mit der Schule sprechen muß.Unser Kind ist sehr anschmiegsam und wenn es was gibt, nimmt sie sich alles sehr zu Herzen.
Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit dem Schulleiter. Ich erklärte Ihm unseren Weg, den wir als Familie gehen werden müssen. Und ich sprach auch über die Ängste meines Mannes, das Lisa vielleicht wegen seiner Krankheit das Schuljahr nicht schaffen wird.
Der Schulleiter sagte mir, Danke das Sie so offen mit mir gesprochen haben. Er wird sich alle Lehrer die Lisa unterrichten holen und mit Ihnen sprechen. Sollte es Veränderung bei Lisa geben dann gibt es die Möglichkeit vom Schulpsychologen. Und selbst die Lehrer würden dann mit mir sprechen.
Was dann noch wichtig für mich war, als der Schulleiter mir sagte ich solle mir keine Gedanken machen, auch wenn die Noten sich verschlechtern. Es gibt in genau solchen Situationen die Möglichkeit der Schule ,das Kind trotzdem ins nächste Schuljahr mitzunehmen,es handelt sich hier ja um eine Ausnahmesituation. Dort würde Lisa dann bis 6 Monate auf Probe bleiben können und wenn es dann keine Erholung gibt, dann würde die Rückstufung erfolgen.
Das habe ich meinem Kind nicht gesagt. Das es eine solche Option gibt. Aber für meinen Mann und mich ist es ein toller positiver Hintergedanke. Keine Angst zu haben, das unser Kind aus seine Klasse gerissen wird, im Fall das dieses Schuljahr nicht geschafft wird.

Und in der Klinik gibt es Psychoonkologen. Uns wurde eine Dame an die Seite gestellt. GENIAL. Ich bin eigentlich auch Stark und dachte sowas brauch ich nicht. DOCH, ich brauche dies DAME. Dann sagte ich meiner Tochter, wo ich war und voralem wie es war. Und ich sagte ihr auch, das die Dame gern Lisa kennenlernen würde. Und so gingen wir gemeinsam zu einem Gespräch. Dann stand ich nach 20 Minuten auf und sagte ich müsse noch in die Strahlenabteilung. So blieb Lisa bei der Psychoonkologin. Dann konnte Sie mit Lisa mal alleine sprechen. Und als Lisa fertig war, sagte unser Kind:" Mama , ich hätte das nie gedacht das mir dieses Gespräch so helfen kann." Sie sagte mir fast das Gleiche wie du mir schon vieles gesagt hast. Jetzt weiß ich das ich mir keine Sorgen um dich machen brauche und auch das es richtig ist, wie wir mit Papa alles meistern. Und ich weiß, das Sterben zum Leben gehört:"

Lisa macht in der Schule gute Arbeit. Sie gibt sich Mühe und will alles geben, so wie mein Mann und Papa auch.

Es gibt diese Hilfen und es ist sehr wichtig mit den Kindern offen zu reden.
Und nehmt die Hilfe an. Wenn die Seele erkrankt ist, dann ist es oft zu spät. Das wieder zu richten ist sehr ,sehr schwierig.


Ich schicke einen lieben Gruß in diese Runde.


GGLG
Grit