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Alt 03.04.2005, 14:00
Gast
 
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Standard Nachuntersuchung, und die Psyche spielt verrückt..

Lieber Jens,

auch wir kennen die Angst vor jeder Nachuntersuchung...

Ob es allerdings eine Lösung an erster Stelle ist, sich "nie wieder freiwillig" einem CT zu unterziehen, außer, "wenn es begründeten Verdacht" des Arztes gibt, wage ich definitiv zu bezweifeln! Und ich würde diese diagnostische Massnahme auch nicht als " freiwilligen Psychoterror" bezeichnen, dem Du Dich unterziehst!

Es ist allein Deine Angelegenheit, welche Nachsorgeuntersuchungen Du für Dich in Anspruch nimmst oder nicht. Trotzdem möchte ich Dir etwas zu bedenken geben:

Soweit ich weiß, bist Du an einem Nierenzellkarzinom erkrankt. Dir dürfte bekannt sein, dass diese Tumorart tückisch, wie kaum eine andere ist, indem sie selbst nach Jahren der absoluten Tumorfreiheit urplötzlich (wieder) Metastasen bilden kann.

Wenn Du bedenkst, dass beim Röntgen des Thorax z. B. Lungenmetastasen FRÜHESTENS ab ca. 1 cm Größe entdeckt werden, während die Wahrscheinlichkeit des Auffindens von Lungenmetastasen im CT bereits im mm-Bereich liegt, ist Deine Angst vor dem CT dann immer noch stärker als vor einem evtl. frühzeitigen Erkennen und anschließender frühzeitiger, ggf. erfolgreicherer Therapiemöglichkeit???!!!

Und wenn Du bedenkst, wie oft laut Sonogramm Fehldiagnosen gestellt wurden, weil die Methode zu ungenau ist, um auch KLEINE Veränderungen zu erkennen ( ganz zu schweigen davon, dass selbst große Nierentumore im Sonogramm z. T. nicht erkannt werden - eigene Erfahrung!) - möchtest Du Dich dann immer noch der Angst vor dem CT nicht stellen???

Meinst Du nicht, es wäre sinnvoller, zu versuchen, die Angst mit psychologischer Hilfe in Griff zu bekommen, anstatt den zwar einfacheren ( Vogel-Strauß-Politik ), aber mit Sicherheit unsichereren Weg unter Meidung des CT zu gehen, verbunden mit dem hohen Risiko, evtl. Rezidive oder Metastasen NICHT rechtzeitig zu erkennen, um sie gut therapieren zu können???? Hast Du davor KEINE ANGST????

Vielleicht wäre es sinnvoller, Deine Angst mit Hilfe eines Psychologen, der mit Angsttherapie und mit onkologischen Patienten erfahren ist, in Griff zu bekommen, als mit Deiner Gesundheit zu spielen???

Nachdenkliche Grüße,

Ulrike
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