Thema: Enddarmkrebs
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Alt 11.10.2015, 00:31
EmmaG EmmaG ist offline
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Standard AW: Enddarmkrebs

Liebe Iris,
Bei mir wurde im Juli ein Rektumkarzinom gefunden (T3, 8cm ab Anocutanlinie). Da der Tumor den Darm stark verengte und ich außerdem durch eine frühere Krebserkrankung schon strahlenbelastet war, wurde ich gleich operiert, Anfang August.
Der Tumor wurde vollständig entfernt, keine Metastasen keine befallenen Lymphknoten, also auch keine Nachbehandlung sprich Chemotherapie.
Bei mir wurde die Op ueberwiegend labaroskopisch durchgeführt, das erspart den grossen Längsbauchschnitt, und man hat nach der Op weniger narbenprobleme und die Bauchdecke ist schneller wieder belastbar. Ich wurde Schließmuskelerhaltend operiert, war aber wegen des Sicherheitsabstands mit dem noch gesundes Gewebe weggenommen wird,ziemlich knapp. Da du ja vor behandelt wirst, soll sich dein Tumor verkleinern, um eine gute Op mit Schließmuskelerhalt zu ermöglichen, vermute ich. Außerdem wurde mir in der gleichen Op ein vorübergehender künstlicher Darmausgang angelegt zu Schutz der inneren Naehte, der soll jetzt im November 3 Monate nach Op zurückgelegt werden.
Die Op hat bei mir etwa 4,5 Stunden gedauert. Ich hatte auch ziemliche Angst vorher, du solltest darauf bestehen mit deinem Operateur vorher persönlich zu sprechen. Mir hat das tatsaechlich einige Aengste genommen. Mich hat die Op ziemlich umgehauen und sehr geschwächt, körperlich wie psychisch. Aber jetzt zwei Monate danach geht es mir schon wieder richtig gut, bin gerade zur Anschlussheilbehandlung in der ehaklinik. Den groessten Teil meiner Probleme nach den ersten wohl immer heftigen paar Tagen hat das Ileostoma, der künstliche Darmausgang verursacht. Ich hatte schlimme Kraempfe und Blähungen als ich wieder angefangen habe zu essen, das hatte mir vorher auch niemand gesagt. Beim auf die Seite drehen hatte ich immer das Gefuehl meine Gedaerme putzen durch den Bauchraum, fieses Gefuehl. Weil das Ileostoma direkt aus dem Duenndarm ableitet entwässert es sehr stark und die Nährstoffresorption ist nicht so gut. Wichtig viel Trinken, sehr salzhaltig essen. Ich habe in den 4 Wochen nach der Op 12 kg abgenommen, das traegt natürlich auch zur extremen Schwaeche bei. Also du merkst wahrscheinlich, das kann ne harte Zeit werden, aber es ist zu schaffen. Versuch nach der op in deinem Tempo wieder in Bewegung zu kommen, guck beim essen nach und nach was du vertraegst, ISS nur das was dir schmeckt am besten viele kleine Portionen am Tag und nimm dir zu Anfang viel Verdauungszeit.
Ich nehme an, du wirst in einem zertifizieten Darm Krebs Zentrum behandelt, wenn nicht solltest du ueberlegen die Klinik zu wechseln. Eine gut durchgeführte Op ist nach allem was ich gelesen habe,die beste Ausgangsbasis für gute Heilungsprognosen beim Enddarmkrebs.
Ich wuensche dir alles Gute und hoffe die geschilderten Probleme machen dir nicht zusätzlich Angst.
Gruß von Emma
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