Einzelnen Beitrag anzeigen
  #27  
Alt 09.10.2007, 22:23
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.751
Standard AW: mein Sohn hat Panikattacken

Lieber Stefans

schon lange verfolge ich deine Beitraege und denke, dass du in deiner Kindheit wirklich ein Problem hattest. Den Grund dafuer kennst nur du - doch finde ich gut, dass du dich damit auseinandersetzt - Schweigen + Verdraengen waere keine gute Strategie.

Ich denke, dass die Krebserkrankung eines Elternteils eine Ausnahmesituation ist, soll heissen, man ist auf so etwas erziehungsmaessig ud gefuehlsmaessig nicht vorbereitet..............

Stimmt, ich bin "stark" und alles was ich will ist, dass meine Kinder diese Ausnahmesituation so verkraften, dass keine bleibenden Problem fuers weitere Leben haengen bleiben.
Natuerlich schaffe ich das nur zum Teil. Dass die Mama in der naechsten Zeit sterben kann, dieses Schwert haengt unabaenderlich ueber mir und meiner Familie.

Wie nun umgehen damit ? Erst mal keine Panik, wenigstens nicht nach aussen hin. Logisch, dass ich Panik verspuere, tief im Inneren, wer denkt schon gern ans Sterben mit 46 ????
Aber das behalte ich wohlweislich fuer mich, denn noch lebe ich, gehe arbeiten und geniesse jeden Tag.
Wenn man schon ueber Todesaengste sprechen will, dann bestimmt nicht mit den eigenen Kindern ! (meine Meinung) - das ist kein Verheimlichen oder ihnen etwas vormachen, sondern schlicht und einfach , was eine kranke Mutter in diesem Moment tun sollte.
Vielleicht finde ich mal jemandem, dem ich diese Gedanken anvertrauen kann.

Kinder halten viel aus, aber nicht alles - zu dieser Ueberzeugung bin ich inzwischen gelangt.
Meine Eltern (70) leben noch, zwar mit Herzschrittmacher und anderen Wehwechen, aber sie leben. Nur der Gedanke, dass sie mal nicht mehr da sind, laesst mich schnell an was anderes denken.... Es ist unertraeglich, sich Begraebnis usw. vorzustellen - fuer mich waren/sind sie immer da, seit ich lebe - wie kann das anders sein ? Sie sind/waren immer meine Stuetze, mein Halt, trotz Problemen, die es wohl in jeder Familie gibt.
Deshalb will ich mit meinen Soehnen ueber alles sprechen, nur nicht ueber den Tod - jedenfalls solange nicht, wie es mir gut geht und die Aerzte mich nicht austherapiert abschreiben.
Das ist dann eine neue Situation, ueber die ich nachdenke, wenn es soweit ist.

-----------------------------

Liebe Sanne
Danke fuer die lieben Zeilen ! Die Arbeit tut mir gut - wieder ein Stueck Normalitaet, wenn auch nur "geborgt"
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (09.10.2007 um 22:38 Uhr)
Mit Zitat antworten