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Alt 27.08.2009, 18:16
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: Mein Mann Hat Prostatakrebs

Hallo liebe Blume,
scheinbar habt Ihr Euch nur ungenügend mit der Biologie des Prostatakrebses befasst.
Normalerweise ist nach der Totaloperation der Prostata, in wenigen Wochen ein PSA-Wert nicht mehr nachweisbar. Bei einer Erfolgreichen OP wird sich daran auch nichts mehr ändern, man ist geheilt.

Ging dieser Wert nicht deutlich unter 1 ng/ml zurück und stieg nach sehr kurzer Zeit (2 - 4 Monate) wieder stark an, kann man von einer systemischen Erkrankung ausgehen, weil mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, wenn auch zunächst noch nicht sichtbare, Metastasen vorhanden waren.

Bei Deinem Mann stieg der Wert aber nur sehr langsam, auf heute 3,7 ng/ml. Das lässt vermuten, dass der Krebs an der Stelle wo die Prostata saß, nicht vollständig entfernt wurde oder wahrscheinlicher nur in den Lymphknoten der ableitenden Lymphwege gestreut hat.

Wenn jetzt eine äußere 3D-konformale Bestrahlung der Prostataloge und der ableitenden Lymphwege erfolgt, besteht die etwa 50%ige Chance, diese Reste des Tumors noch vollständig zu vernichten. Eine Hormontherapie wirkt in aller Regel nur 2 bis 3 Jahre und was ist danach???

Dazu ist aber zwingend die Einholung einer Zweitmeinung eines Strahlentherapeuten erforderlich. Deshalb umgehend alle bisherigen Befunde beim Urologen kopieren lassen (ggf. gegen eine Gebühr) und einen baldigen Termin bei einem Strahlentherapeuten in der Nähe machen. Auf keinen Fall vorher mit einer Hormontherapie beginnen, weil dann ein eventueller Erfolg einer Bestrahlung nicht mehr kontrolliert werden kann.

Entschudige bitte, ich vergaß zu fragen, wie alt Dein Mann ist. Je älter man(n) ist, je langsamer wächst der Krebs!

Herzliche Grüße
Heribert

Geändert von Heribert (27.08.2009 um 18:20 Uhr)
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