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Alt 13.01.2020, 14:14
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo,

zur Runde1 der Therapien muß ich noch etwas nachtragen, das an sich hierher gehört und im ganzen Trubel des Wechsels von Runde1 zu Runde2 etwas unterging.

Ausdrücklichen Dank an anna05, die mich per PN darauf aufmerksam machte, daß hier noch etwas fehlt.

Berichtet hatte ich nämlich nur zuletzt ca. Mitte Mai 2019 von der Routine-Kontrolluntersuchung.
Von der Kontrolluntersuchung ca. 1/2 Jahr danach (war am 11.11.2019) aber nichts mehr.

Das hole ich nun nach, weil am 11.11.2019 die Sprungstelle von Runde1 zu Runde2 war.
Denn nach meinem Verständnis zu meinem NHL war damit die Runde1 beendet.

Sie als Fehlschlag einzuordnen, wäre unangemessen.
Ganz im Gegenteil trug sie dazu bei, daß ich ganz gut weiterleben konnte.

Mitte Mai 2019 hatte ich einen recht großen LK im linken Oberschenkel.
Erst viel später, kurz vor der nächsten Nachuntersuchung, bemerkte ich zufällig einen weiteren großen LK (ca. 2cm, linsenförmig) in der rechten Achselhöhle.
Mir ging es unverändert gut.

Bis es dann, ca. 1,5 Wochen vor der nächsten Nachuntersuchung, knüppeldick kam:
- erst verlor ich zunehmend meinen Geschmackssinn
- hatte auch immer wieder mal (leichte) Schmerzen an genau der Stelle, wo der US-Arzt (schon lange vorher) eine Darmverschlingung vermutete
- hatte auch (teils schmerzhafte) Blähungen
- und dann schaltete mein Körper komplett auf Alarm durch:
Indem er jegliche normale Fest-Nahrungsaufnahme verweigerte und mit Brechreiz darauf reagierte.
Dazu reichte dann alleine der Geruch von Essenszubereitung schon aus.

Ich konnte mich nur noch per Getränken, in die Zwieback oder Smacks eingebrockt waren, Eiern und Schokolade ernähren.

Meine Familie meinte natürlich, ich sollte zu einem Darmspezialisten gehen.
Ich antwortete darauf nur, es sei viel wahrscheinlicher, daß dies mit meinem NHL zusammenhängt und ich erst mal das Ergebnis der Nachuntersuchung haben will, bevor ich zu einem Darmspezialisten gehe.

Die US-Kontrolluntersuchung am 11.11.2019 ergab:
Alle inneren Organe incl. Milz sind normal und gesund.

Ich bat die US-Ärztin dann, sich die Stelle, wo ihr Kollege früher eine Darmverschlingung vermutete und wo ich manchmal Schmerzen habe, genauer anzusehen.
Das machte sie auch und stellte dabei zunächst nichts genau Erkennbares fest.

Sagte dann aber, das machen wir jetzt ganz anders:
Ich drücke den US-Sensor voll in die fragliche Stelle in den Darm hinein und beobachte ob sich der Darm dort normal bewegt.
Das kann Ihnen weh tun - wenn Sie es nicht mehr aushalten sagen Sie es mir.

Machte sie dann auch, was zunächst ergab, daß sich der Darm dort nicht normal bewegt.
Die Ärztin sagte daraufhin:
Ich muß da nochmal mit verdrehtem Sensor voll rein, um die Ursache erkennen zu können, wodurch der Darm behindert wird.
Es dauerte etwas bis sie sagte:
Da sitzen mehrere kleine LK um den Darm herum, welche die Ursache für die Behinderung sein können.
Normalerweise sind dort keine LK und sie sind auch "verdächtig".

Ich bat sie, mir auf dem Bildschirm zu zeigen, was sie damit meint.
Sie drehte den Bildschirm und zeigte mir das.
Es ist phantastisch, was per US alles kontrollierbar ist:
Durch Anklicken kann auch kontrolliert werden, wie intensiv etwas durchblutet wird.
Sie zeigte mir erst den Darm, um den herum mehrere dunkle Punkte (ca. 8 LK) saßen.
Und zeigte mir dann auch, wie das mit der Durchblutung aussieht:
Die LK blieben dunkel, was verdächtig ist, zumal dort keine sein sollten.

Fazit dazu insgesamt:
Der US-Arzt hat dort bereits vor Jan. 2019 etwas vermutet/gesehen, was etwas später nicht einmal per CT erkennbar war.
Nachdem am 11.11.2019 dort etwas deutlich erkennbar war, was dort nichts zu suchen hat, war der Rückschluß naheliegend, daß mein NHL erneut "krebsig" werden wollte.

Nach Vorliegen der Ergebnisse organisierte meine Onkologin sofort eine neue CT und legte auch sofort Termine für eine neue (andere) Therapie fest, um den Krebs erneut eindämmen zu können.
Die neue Therapie (= Runde2) begann am 26.11.2019.

Noch ein Rückblick auf Runde1:
Mehr als drei Jahre konnte ich dadurch weiterleben.
Bis mein NHL (teils unbemerkt) erneut krebsig werden wollte, dauerte das mehr als 1/2 Jahr.
Was auch zeigt, wie wichtig Routine-Nachuntersuchungen sind.

Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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