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Alt 15.04.2010, 18:42
JüMa JüMa ist offline
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Standard Prostatakrebs und Metastasen

Hallo, mein Vater leidet seit 2 Jahren an Prostatakrebs. Innerhalb dieser Zeit traten immer mal wieder kleinere und größere zusätzliche Beschwerden auf, die durch die Medikamente bedingt gewesen sind.
Oft wurden diese Beschwerden blind diagnostiziert und auch behandelt und erst eine Krankenhauseinweisung ergab eine Besserung.
In den letzten 1,5 Monaten geht es aber mit dem Gesundheitszustand rapide bergab. Trotz Dosieränderung und neuer Tabletten stieg im Laufe des letzten halben Jahres der PSA von unbedenklichen Werten auf nunmehr weit über 700.
Als neues Krankheitsmerkmal kam extreme Kurzatmigkeit bedingt durch Wasser und Blut in der Lunge hinzu. Das wird jetzt behoben. Ob die Lungenmetastasen durch das Prostatakarzinom oder aber durch einen unabhängigen eigenen Krebs ausgelöst wurden wird jetzt versucht zu klären. Meine Frage ist eher moralischer Natur:
Mein Vater ist 88 und hat seit 2 Jahren den PK relativ gut überstanden. Es war immer klar, dass er mit diesem Krebs ( ob direkt daran oder indirekt ausgelöst dadurch ) sterben wird. Jetzt empfehlen die Ärzte ggf. eine Chemotherapie um die Lungenmetastasen wegzubekommen. Ich befürchte, trotz aller Zusicherungen eine Chemo wäre nicht so schlimm, dass mein Vater dadurch endgültig umgehauen wird. Er kann sich jetzt schon nicht mehr alleine auf den Beinen halten und ist für alles auf fremde Hilfe angewiesen.
Selbst wenn die Chemo irgendwas bekämpft, woher weiss man, dass nicht mittlerweile durch die Metastasen, die vor 2 Jahren im Skelett gefunden wurden, vielleicht noch ganz andere Tumore entstehen. Will sagen: Dass das vielleicht zwar einen Tumor aber längst nicht alle zerstören und schon gar nicht auf lange Sicht helfen wird. Soll man so eine Chemo, auf sich nehmen ?
Ich will keine Absolution für irgendeine Entscheidung. Ich möchte nur wissen, ob es total abartig ist gegen die Chemo zu sein, weil man seinen vater nicht quälen möchte. Ich denke, dass eine Linderung der Beschwerden durch Medikamente viel eher einer gesteigerten Lebensqualität entspricht als eine kurzzeitige Besserung, die mit unendlich vielen weiteren Beschwerden ( Fahrerei, Nebenwirkungen etc.) verbunden wäre.
Danke für Eure Kommentare. Ich weiss nicht mehr weiter.
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