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Alt 29.10.2002, 14:58
Gast
 
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Standard Hilflos und schockiert

Liebe Sabine.

Wiedereinmal sitze ich hier am Krebskompass und lese und lese als ob ich doch noch eine
Lösung für das Problem (Gallenblasenkarzinom-
rezidiv) meiner Mutter finden könnte. Das was du beschreibst, habe ich schon hinter mir. Der einzige Weg der mir und meinen Schwestern geholfen hat war der, uns so gut
wie möglich zu informieren über die Erkrankung und dann Stück für Stück zu akzeptieren. Wir haben unsere Hausärztin eingeschaltet. Die konnte uns ein wenig weiterhelfen. Die Damen und Herren Ärzte in
den Krankenhäusern geben nicht ausreichend Auskunft. Wir sind nur lästige und nörgelne Anverwandte. Ich selbst habe mich richtig mit einer Ärztin gestritten, weil sie mir nicht genügend Zeit einräumen wollte. Wenn du denn eine/n Arzt gefunden hast mach dir einen Zettel auf dem du all deine Fragen notierst. Du vergisst sonst alles, denn in deinem Kopf schwirrt so vieles herum.Dies ist reine Selbsterfahrung. Meine Schwestern und ich sind schon nicht mehr verzweifelt, wir sind schrecklich traurig. Noch lebt unsere Mutter, aber es wird von Tag zu Tag schlimmer. Sie ist so stark. Ich bewundere Sie. Dadurch dass ich weis wie es um Mama steht ist jeder Moment wichtig in dem es ihr gut geht. Dies hat für mich im Augenblick Vorrang. Es zählt nur noch der Moment und das Jetzt. Ein Streicheln, ein Blick, ein Lächeln hat plötzlich einen immensen Wert.
Wenn alles entschieden ist, nimmt dir die
Hoffnung zu viel Kraft. Sich etwas vorzumachen macht alles nur noch schwerer.
Wenn der Moment des Akzeptierens da ist, schöpfst du neue Kraft. Ich bin schrecklich
traurig, aber stark.
Ich wünsche dir Kraft und gute Gespräche.
Karla
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