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Alt 04.08.2006, 14:10
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Lieber Urs,
ich wünsche Dir einen fröhlichen Glauben, der Lebenslust zuläßt.

So manche Leute, die sich gläubig oder religiös nennen, haben die Verantwortung für ihr Leben völlig bei Gott abgegeben, und damit auch die Lebensfreude. Sie kennen nur Pflicht und Unterordnung. In so einer traurigen Welt hat der Krebs eine große Chance.

Der Krebsforscher Grossarth-Maticek hat eine prospektive Studie angelegt, bei der er einen Zusammenhang zwischen Religiosität und Krebshäufigkeit erkunden wollte.
Er befragte 1353 Menschen im Alter von 50 - 80 Jahren per Fragebogen nach ihrer religiösen Einstellung. Eigentlich wollte er nur Gläubige von Atheisten unterscheiden. Aber er erkannte, daß er beide Gruppen noch einmal unterteilen mußte, nämlich konventionell Religiöse und spontan Religiöse, sowie solche Atheisten, die eine Existenz Gottes nicht ausschlossen und die 100%igen.
10 Jahre später wurde erneut untersucht, und zwar nach Krebshäufigkeit.
Von den konventionell Gläubigen waren 93 (= 37%) an Krebs erkrankt, 203 (= 81%) bereits verstorben.
Von den spontan Gläubigen waren 4 (= 3,5%) an Krebs erkrankt, 49 (= 43%) verstorben.
Die beiden Gruppen der Atheisten lagen dazwischen.
Das sagt doch sehr sehr viel!
Auch ich bin in einer religiösen Umgebung aufgewachsen. Aber mit der Kirche konnte ich noch nie allzuviel anfangen.
Zu weit hat sich die Kirche von der christlichen Botschaft entfernt, die katholische noch mehr als die evangelische.
"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst," ist auch nicht primär christlich, es ist altjüdisch, steht im 3. Buch Moses! Es wurde von Christen und Muslimen übernommen!
Wenn alle Menschen das beherzigen würden, brauchten wir nicht einen einzigen Krieg!
(Und was wäre mit den Arbeitsplätzen der Waffenhersteller?)

Es ist schön, wenn Du Deine Herausforderung darin siehst, anderen zu helfen. Mir geht es jetzt ähnlich. Aber zuerst muß ich mein eigenes Problem lösen, bevor ich anderen wirklich etwas geben kann. Auf keinen Fall will ich missionieren ("seht her, so müßt ihr's machen!"), sondern nur meinen Weg beschreiben, über meine Erfahrung und Meinung berichten.

Meine psychologischen Bemerkungen hatte ich angeschlossen an Deinen Satz ". . . sich ein bisschen 'Ferien' gönnen, sich mal nicht nur um die Krankheit kümmern und etwas schönes im Kreis der Familie erleben."
Glückshormone stärken das Immunsystem! Das ist der Medizin bekannt!
Nimm dein Leben ernst -- genieße es!

Aus Zeitmangel war mein Beitrag gestern kürzer geworden als gewollt.
80% der körperlichen Krankheiten gelten als psychosomatisch, da gehört der Krebs dazu. Die Reihenfolge "Streß --> Magengeschwür --> Magenkrebs" ist seit Jahrzehnten als mögliche Konsequenz bekannt, nicht als unabwendbare.
Wenn ich aber jemanden auf den Zusammenhang zwischen Krebs und Psyche hinwies, habe ich auch schon die böse Antwort bekommen: "Was, jetzt soll ich auch noch an meinem Krebs selbst Schuld sein?????" Es geht nicht um Schuld, es geht um Ursachenforschung. Nur wenn man die Ursache kennt, kann man sie abstellen.

Wenn Du den ärztlichen Äußerungen betreffend Deine Lebenszeit nicht glaubst, hast Du Recht. Mir wurde ja auch gesagt: Wenn Sie keine Chemo machen, haben Sie noch 12 - 18 Monate zu leben. Das war vor 66 Monaten.
Viele, viele Ärzte haben sich andererseits dazu geäußert, daß man die Selbstheilungskräfte des Patienten stärken müsse, so z.B. Dr. Albert Schweizer, so z.B. Paracelsus, so z.B. Dr. Rüdiger Dahlke ...
Vor kurzem habe ich mir notiert: Solange der Medizin die spirituelle Dimension fehlt, wird sie nicht wirklich heilen können, solange bleibt sie ein Reparaturbetrieb für Symptome.

Bleib gesund!
Mit herzlichen Grüßen
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (04.08.2006 um 20:08 Uhr)
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