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Alt 16.10.2012, 15:35
jensg jensg ist offline
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Standard AW: meine Geschichte

Hallo Matthias,

ich freue mich über deine positive Einstellung und insbesondere, dass es dir 5 Wochen nach dieser großen OP schon wieder so gut geht.
Hast du noch Einschränkungen beim Essen, bei mir hat es ein paar Monate gedauert, bis ich wieder normal essen konnte. (Ich bin der Author von "Zwei Tage nach der Diagnose")
Hast du dir den Arztbrief nach der OP angeschaut? Gibt es ein Post-OP Staging? So positiv wie du schreibst, bin ich sicher, dass es eine R0 Resektion war, d.h. die Schnittkanten waren tumorfrei. Wieviele Lymphknoten sind entnommen worden? Üblicherweise werden in Deutschland die anliegenden Lymphknoten vollständig entfernt. Die perigastralen (am Magen anliegenden) Lymphknoten bleiben hier üblicherweise unangetastet. Üblicherweise wird auch ein Zyklus Chemotherapie nach der OP angeraten, das ist aber offensichtlich nicht dein Weg. Bitte gehe deinen Weg weiter, aber nimm auf jeden Fall die Nachsorgetermine wahr. Dieser Krebs ist tückisch, kleinere Zellverbänden von nur wenigen Zellen und unterhalb jeder NAchweisgrenze können wie "Schläfer" inaktiv im Körper verbleiben und zu einem späteren Zeitpunkt aktivi werden und schnell wachsen. Was das auslöst und warum gehört zu den ungelösten Fragen der Krebsmedizin.

Allen Mitlesern und Betroffenen möchte ich trotzdem die Schulmedizin nahelegen, in vielen Fällen ist eine Chemotherapie die einzige Möglichkeit, das Wachstum zu bremsen und eine OP durchzuführen. Eine positive Grundeinstellung und ein starker Überlebenswille sind sicher hilfreich aber leider - wie auch hier schon geschrieben - keine Überlebensgarantie.
Bitte versteh daher auch die Kommentare von Betroffenen oder Angehörigen, die sicher auch gegen den Krebs gekämpft haben und mit aller Kraft gesund werden wollten.

Ich war, als ich noch gesund und selber nicht betroffen war, in Heidelberg auf der Kinderkrbesstation, um Spenden und Weihnachtsgeschenke meines Arbeitgebers zu übergeben. Es gibt keinen Sinn, den ich finden konnte, nur das Gefühl, Zeuge einer grausamen und unbarmherzigen Lotterie zu sein. Glaub mir, beeindruckend war die Haltung dieser Kinder und der Lebenswille.

Viel Glück auf deinem Weg

Jens
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