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Alt 17.07.2012, 00:26
Diddy1707 Diddy1707 ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo Steffi,

alles was Du so hier beschrieben hast kann ich nur unterschreiben. Meine Arbeit, die ich nach einer Lungenebolie, zum 30.06.2011, nach mehr als 30Jahren Firmenzugehörigkeit, verloren habe, fehlt mir schon sehr. In den dreißig Jahren habe ich mich bis zu leitenden Angestellten hochgearbeitet und dann alles verloren. Das ist schon sehr frustrierend. Ich muss aber auch gestehen, dass es mir sehr schwer fallen würde einen neuen Job mit der nötigen Energie anzugehen.
Wie bei Dir gehen bei mir auch alle davon aus, dass, nachdem der Tumor entfernt wurde, alles ok ist.
Ich möchte Ihnen auch nicht unbedingt den Glauben daran nehmen.
Alles das, was ich hier schreibe, könnte ich nicht mit meiner Familie besprechen, darum ist so ein Forum eine wichtige Einrichtung um sich auszutauschen.
Man hat einfach zu viel Zeit zum Nachdenken.
Die Psyche lässt sich nicht täuschen wie unser Angehörigen, ein Tumor bringt natürlich alle Alarmglocken zum leuten. Alle drei Monate zur CT vom Abdomen und Thorax, hoffen und bangen, Metastasen oder ohne Befund, puh Glück gehabt, o.B. Aber was wenn doch!!!!!!!!
Soll man darüber nachdenken oder ignorieren, wir können es drehen und wenden wie wir wollen, das AM bleibt uns ein leben lang erhalten.
Versuche Dein leben zu leben und lass es Dir nicht vom AM aus der Hand nehmen!
Ich beschäftige mich gern mit meinem Enkel, gehe zu Pop-oder Rockkonzerten, alte Freunde besuchen und andere Dinge machen die ich, da ich beruflich sehr eingespannt war, vernachlâssigt habe.
Als ich am 11.05.2011 die Diagnose bekam, dass ich einen bösartigen Tumor im rechten Auge habe, bin ich in ein Schuhgeschäft gegangen und hab mir erstmal drei Paar Schuhe gekauft, die ich auch ein paar Jahre tragen will. Nach der zweiten Kontrolluntersuchung ohne Befund, habe ich mir ein neues Auto gekauft, aber kein Vernüftiges sondern eins das Spaß macht. Sehr banal baut einen aber auf. Mich auf jeden Fall.
Nach zwanzig Jahren Firmenfahrzeug war das schon ein einschneidendes Erlebnis. Zur Zeit versuche ich eine Reha auf Föhr zu bekommen um mal wieder ein bisschen Abstand zu gewinnen.
Du siehst also das hier alle ihr Päckchen zu tragen haben, Sie versuchen auf unterschiedlichen Wegen damit klar zu kommen und können einen mit Ihren Erfahrungen doch Mut, Trost und Hoffnung geben.
Vielleicht konnte ich Dir oder irgend einem anderen etwas, was auch immer, geben!
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