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Alt 26.07.2012, 23:44
BeeMoe BeeMoe ist offline
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Standard AW: Voellig im Dunkeln

Hallo an alle,

ich habe manche Tage still mitgelesen. Einiges hat mich gefreut aber so vieles hat mich auch geschockt und zu Traenen geruehrt.

Wer meine Mammut Novel vor einiger Zeit gelesen hat, weiss ueber meine Situation bescheid. Hier ist ein kleiner Update.

Mein Moe hatte sich verbarrikatiert nachdem er schlechte Resultate zurueck bekam nach seiner 6 Monats Prognosis. Er kam letztendlich aus seinem Versteck und wir konnten unsere Gespraeche weiter fuehren. Aus der Ferne natuerlich, denn ich war noch im Irak. Fuenf Monate waren seit dem vergangen in denen er keinen Stein un-umgedreht liess um jemanden zu finden, der ihn helfen kann.

Als wir dann wieder Kontakt hatten konnte ich miterleben wie er etliche Therapien durch machte und wir machten hohe Hochs und tiefe Tiefs durch. Obwohl er immer kuerzere "gute" Zeiten zwischen all die schlechten durchlebte, redete er von "Wenn es mir besser geht....." anstatt "Falls es mir jemals besser geht......".

So vergingen weitere Monate. Im April dieses Jahres konnte ich vom Irak Urlaub machen und wir sahen uns. Sieben Monate waren vergangen seit unseren letzten Treffens. Er sah noch genauso aus wie ich ihn kannte, doch duenner war er geworden und man konnte ihm den Stress ansehen. Er hatte zwei Episoden waehrend er bei mir war. Armer Moe, genau vor dem wollte er mich bewahren.

Ich musste wieder in den Irak und unser Gespraeche verliefen weiterhin uebers Netz. Im Juni sollte sich dann vieles aendern. Ich bekam eine neue Arbeit die nur 1 1/2 Std von Moe weg ist. Er hat sich so ueber die Nachrichten gefreut. Endlich konnten wir uns oefter sehen. Nur zu gut kannte er seine Zeiten im Krankenhaus was im selben Ort ist wo ich Arbeit fand.

Genau an denselben Tag an dem ich den Irak verliess um in meine neue Heimat zu ziehen flog mein Moe in die USA. Es waren zwar schon 16 Monate vergangen seit dem er von dem Tumor erfuhr aber erst jetzt fuehlte er sich stark genug die lange Reise nach Amerika anzutreten. Dort sollte seine ein Jahres Prognose durch machen wo er dann neue Resultate bekam. Wie hatten wohl die Therapien von den letzten 10 Monaten angeschlagen?

Einen ganzen Monat war er diesmal weg. Ich hatte Zeit mich einzuleben, Wohnung finden usw. Am Montag 23 Juli kam dann die Nachricht, dass er von den USA zurueck ist. Er hielt soweit sein Versprechen mich auf dem Laufenden zu halten. Ich freute mich riesig von ihm zu hoeren. Nur zoegernd fragte ich nach einem Ergebnis.

Er sagte, dass die Therapie schwer war, es sich ab er lohnte, denn von kurzer Dauer wird er fuehlen als haette er mehr Energie. Die Prognose auf laengerer Zeit jedoch ist nicht gut. Metastaten!!!!! Ihm wurde gesagt heim zu gehen und "den Rest seines Leben" zu geniessen.

Ich spuere wie er sich erneut zurueck zieht. Wieder mal ist er die "Sackgasse", in der ich keine Zukunft finde und er mir nichts bieten kann. All unsere Traeume und Plaene sind aus dem Fenster. Er versichert mir, dass alles moegliche getan ist und er keine weitere Chancen hat. Angeblich waere es einfacher sich so zu erinnern wie wir sind oder waren anstatt was diese unangenehmliche Reise noch aus uns macht.

Wie schon einst, denkt er zu wissen wie ich am besten mit der Situation umgehen kann. Aber ist das nicht das gemeine daran, dass man es nicht vorher bestimmen kann? Er verspricht Kontakt zu halten verweigert aber vorerst persoenliche Treffs. Ich denke ihn zu sehen, lebend, solange ich kann hilft mir allgemein mit der Sache fertig zu werden. Er sagt es waere schlimmer fuer mich.

Er moechte meine Zeit nicht verschwenden, die ich nutzen soll mein Glueck zu finden. Nur versteht er nicht, dass ich an nichts anderes denken kann als mit ihm zu sein. Es sind erst ein paar Tage vergangen und ich muss es Zeit geben, er wird mich bestimmt bald sehen. Nur seinem Reden nach hat er nicht mehr viel Zeit. Ich denke mir ihr versteht was ich meine. Nur haben die meisten hier ihre Liebsten um sich. Jetzt hat sich unsere geografische Lage verbessert und ich soll ihn einfach so verlieren.

Wieder mal eine ganz traurige Bee
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