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Alt 06.02.2007, 08:00
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Hallo, ich kann deine Ängste sehr gut verstehen. Es kostet ziemlich viel Kraft immer wieder aufmunternde Worte zu finden, man selber liegt ja schon fast am Boden. Aber ich denke in der Klinik werden sie sicher alles dafür tun, damit es deinem Vater so angenehm wie möglich gemacht wird. Die sind darauf spezialisiert.
Meine Mama war auch immer von den Wassertabletten ziemlich geschlaucht und stand immer neben sich. Dauernd war ihr schwindelig und sie musste ständig liegen. Mal wurden sie Tabletten wieder runtergeschraubt, doch das Wasser kam dann ruckzug wieder und schon mussten wir wieder erhöhen und das gleiche Spiel ging von vorne los.
Es tut so schrecklich weh, wenn man merkt das man einen geliebten Menschen vielleicht verliert, doch man lernt schnell damit zu leben. Immer wenn mich wieder das heulende Elend überkommt, dann suche ich mir swchnell etwas zu tun um mich abzulenken, doch wenn ich dann Abends das Bild von Mama auf dem Fernseher stehen sehe, dann läuft alles wieder wie ein Film vor mir ab. Das Leben verändert sich von einen Tag auf den Anderen und nichts ist mehr wie vorher. Mama und ich konnten stundenlang quatschen und das fehlt mir in diesem Männerhaushalt nun. Zudem muss ich immer wieder meinen Vater und meine ´Schwester aufbauen, denen geht es sehr schlecht. Ausserdem kommt da der große Haushalt meiner Eltern hinzu mit dem ich nun ganz alleine dastehe. Jedes Teil was ich in ihrer Wohnung anfasse, erinnert mich so schmerzlich an sie. Aber wie gesagt, man lernt damit zu leben. Und es geht auch irgendwie. Ich musss oft über einen Spruch nachdenken den ich vor längerer Zeit hier im Forum gelasen habe." Die Sonne scheint immer noch jeden tag, doch sie schein nicht mehr so hell." Das sind wahre Worte.

Aber trotzdem. Warte erstmal in Ruhe (wenn möglich) ab was die euch in der Klinik sagen. Sie werden alles versuchen und deinen Vater so schnell nicht aufgeben. Wenn wenigstens das Wasser erstmal in den Griff kommt, dann habt ihr schon viel gewonnen. Doch leider ist das nicht so einach. Meisstens besteht dann ein Überdruck auf die Pfordader und diese kann dann Ihre Funktion nicht mehr richtig aufnehmen. Das "abpumpen" von Wasser verschafft leider immer nur kurze Erleichterung. Meine Mutter hatte viel Wasser auch in den Beinen. Mein Chef gab mir den Tip mit dem Umwickeln der Beine. Das hat geholfen, doch gegen das bauchwasser leider nicht.

Doch halt dir immer vor Augen das ihr alles versucht habt. Ich wünscht ich hätte meine Mutter nochmal in so eine Klinik bringen können, doch dagegen war mein Vater und Mama fügte sich dem immer. Irgendwie habe ich heute noch Groll auf ihn, obwohl er mir auch leid tut jetzt so ganz alleine dazustehen.

Vielleicht ist es dir ja auch möglich mal mit einem Arzt aus der klinik persönlich bzw. per Telefon zu sprechen. Ist ja dein gutes Recht. Laß ihnen etwas zeit für die Untersuchungen und dann harke nach.

Bitte halt mich auf dem Laufenden. Und wer weiß, vielleicht passiert ja noch ein kleines Wunder.

Viele liebe Grüße
Michaele
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