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Alt 06.11.2013, 19:04
soma70 soma70 ist offline
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Standard AW: Euramos-1 Erfahrungen

Hallo,

die Ärzte haben beide Wege mit uns besprochen. Sie haben zur aggressiveren Chemo tendiert, haben sie uns aber nicht aufgezwungen. Die Ärzte hätten es ohne wenn und aber akzeptiert, hätten wir uns für den kürzeren Weg entschieden (gleiche Chemo wie vor der OP).
Wir haben dann gemeinsam mit unserem Sohn beschlossen, die aggressivere Form zu durchlaufen in der Hoffnung, das evtl. vorhandene bösartige mikrozellen abgetötet werden (es waren ja noch so viele bösartige Tumorzellen vorhanden).
Da sind dann zusätzlich zu Mtx, Adriamycin und Cis-Platin noch Etoposid und Ifosfamid hinzugekommen (nicht Interferon, das ist der zweite Zweig bei gutem tumoransprechen).
An Nebenwirkungen hat mein Sohn alles mitgenommen, was geht... Blutwerte im Keller, kaum noch Thrombos, niedriger HB, kaum noch leukos, dauernd fieber. Zeitweise bekam er bis zu 5 Antibiosen gleichzeitig, bis die Ärzte wussten, was der Auslöser für sein Fieber war (er musste sogar mal Medis gegen Schweinegrippe nehmen,die zu der Zeit ja mächtig in Deutschland umging). Er hatte nach der Biopsie eine Thrombose, die OP mussten wir dann verschieben, weil er eine beginnende Lungenentzündung hatte und kurz vor Therapie-Ende hatte er dann noch eine Sepsis und lag dann mal ganz schnell auf der Intensivstation. Während der Chemo immer Übelkeit, starke Gewichtsabnahme (Tiefpunkt 43 kg bei 1,73m):
Das Ifosfamid hat er die ersten zwei Tage sehr gut vertragen, hatte da auch immer Appetit, ab dem 3. Tag musste er dann immer spucken und konnte nichts mehr essen(ein anderer Patient hingegen hatte mit Ifosfamid überhaupt keine Probleme). Und natürlich gingen die Blutwerte immer verdammt tief in den Keller. Er war im Schnitt zweimal im Monat für 5 - 10 Tage im KH. Insgesamt hat sich seine Therapiezeit auf 16 Monate belaufen.
Heute, 4 Jahre nach Diagnosestellung, geht es meinem Sohn blendend, ist Gesund (nicht geheilt). Die Onkologen und auch die Orthopäden sind sehr zufrieden mit ihm.
LG
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