Einzelnen Beitrag anzeigen
  #12  
Alt 13.09.2010, 11:21
susaloh susaloh ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Renate (Sonntagskind) hat uns für immer verlassen

Lieber Uwe,

mir geht es wie Alexandra - ich finde es auch sehr schwer, überhaupt irgendwas zu schreiben. Renate war für mich wie eine alte Bekannte. Damals im Gepar-Quattro-thread waren wir alle noch neu dabei und hin- und hergerissen zwischen Schrecken und großer, oft überströmender, Hoffnung, dass wir vielleicht zu den 70% gehören würden, für die dies alles irgendwann Vergangenheit wäre. Ich habe es damals als großen, dunklen Schatten empfunden, als Renate - Sonntagskinds - OP-Bericht dann so enttäuschend war. Aber dann hat man das verdrängt und sich wieder fröhlich Bilder von den sprießenden Haaren zugeschickt - ihr Kopf sah von hinten genauso aus wie meiner....!

Und dann. wie ich selber mit Metastasen zurückkomme, so viele schlechte Nachrichten, und sie so nüchtern und tapfer. Darin war sie mir ein Vorbild, weil ich mich so auch gerne sehen würde. In meinem Urlaub habe ich täglich an sie gedacht, denn es war ja doch sehr beunruhigend, wie es Schlag für Schlag weiterging bei ihr. Es hört sich schlimm an, aber letztendlich bin ich froh für sie, dass sie doch noch bis so kurz vor dem Ende ihren wachen und klaren Verstand behalten und noch hoffen konnte und durfte. So würde ich es auch für mich selbst wünschen.

Ach, ich kann es immer wieder neu nicht fassen und nicht ertragen, wie es all diese starken, fähigen Frauen einfach so dahin rafft, in Zeiten, wo technisch so unglaublich viel möglich ist, werden wir immer noch einfach aus dem Leben gerissen, mit dieser so unverständlichen Krankheit. Es macht einfach keinen Sinn.

Susanne
Mit Zitat antworten