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Alt 29.12.2007, 12:54
Booth Booth ist offline
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Registriert seit: 25.12.2007
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Standard AW: Vermutlicher Hirntumor... was nun?!

Hallo allerseits,

kurzes Update: Am Donnerstag wurde nun endlich die MRT-Aufnahme gemacht, und anschließend gab es ein sehr ausführliches Gespräch mit dem Fachoberarzt. Da konnte ich dann zum ersten mal erleben, wie wenig meine Mutter eigentlich in der Lage ist, sachliche Informationen aufzunehmen. Das einzige, worum sich ihre Gedanken drehten (und leider noch immer grössenteils drehen) ist, ob sie sterben muss. Sonst passt da im Moment nix bei ihr rein.

Das Bild war eigentlich ziemlich eindeutig, da ein deutlicher Tumor (ein paar zentimeter) am Rand des rechten Kleinhirns (also "hinten-unten-rechts" im Kopf) vorhanden ist. Die Schwellung, die sich über die Hälfte des restlichen Hirns ausbreitete war auch klar zu sehen. Zur Malignität wollte der Arzt nichts sagen, was ich auf Grund des Hinweises von Cioara etwas irritierend fand. Aber es ist eigentlich ziemlich eindeutig, daß der Mist da nicht nur raus muss, sondern vor allem auch raus kann. Der Arzt sagte, daß diese OP im Hirn-Bereich eine der "angenehmsten" wäre, da im Kleinhirn wohl insbesondere Gleichgewicht und Motorik beheimatet sind, aber eben keine "höheren" Funktionen, die das Persönlichkeitsbild betreffen - und selbst wenn es da nach der OP Störungen geben sollte, ist die linke Kleinhirnhälfte ja noch vollständig da, und würde nach einer Reha (falls die überhaupt nötig sein sollte) dann höchstwahrscheinlich wieder diese Funktionen einwandfrei übernehmen.

Und da der Tumor ganz am Rand des Kopfes ist, kann man quasi direkt von hinten den Tumor rausschnibbeln, und muss wohl nichtmal den Schädel aufbohren, geschweige denn durch gesundes Hirngewebe hindurch operieren. Das klingt somit danach, als könnte ein Großteil des Tumors oder gar das ganze Mistding rausgenommen werden, ohne allzuviel Probleme zu verursachen.

Auch wurde noch ein Torax-CT vorgenommen, wo man einen kleinen Knoten in der Brust gefunden hat, der nach gestriger Mammografie und Ultraschall aber als nicht besorgniserregend eingestuft wird (ich versuche hier trotzdem auch auf eine Biopsie bzw weitere Beobachtung zu drängen). Zudem gibt es ein kleines Gewebe in der Lunge, welches ca. 1,2cm groß ist, und wo am nächsten Mittwoch noch eine Bronchial-dingsbums *g* gemacht wird (genauen Namen weiss ich nicht mehr - halt eine Untersuchung der Bronchen in der Hoffnung, an dieses Gewebe dranzukommen, um ne Probe zu entnehmen, was aber eher unwahrscheinlich ist).

Meine Mutter ist zwar nach wie vor relativ panisch bis hysterisch und denkt eigentlich pausenlos nur an den Tod, aber aus meiner Sicht wirkt die Diagnose den Umständen entsprechend sehr hoffnungsvoll. Der Tumor im Hirn ist zwar nicht klein, aber offenbar sehr gut operabel und die Risiken für Funktionsausfälle des Hirns klein und wenig besorgniserregend. Die restlichen Befunde scheinen ebenfalls klein bis nicht vorhanden. Ich selber bin im Moment eigentlich guter Dinge und versuche mit meinem Vater nun meine Mutter zu überzeugen, die OP am Kopf möglichst rasch durchführen zu lassen (Ende nächster Woche ist zZ im Gespräch). Da sie eigentlch ausschließlich damit beschäftigt ist, sich einzureden, daß dies ihr Ende wird, ist das alles andere als leicht - aber ich denke, daß jedes unnötig lange Warten nicht hilfreich wäre.

Schaun wir mal wie es weiter geht.

Ach... es wurde ja oben gefragt, ob "meine Liste" andere übernehmen bzw als Grundlage für ihre Fragen nehmen könnten. Was für eine unnötige Frage - natürlich ... wobei ich gesehen habe, daß im Forum, welches ciaora verlinkt hat, eine ähnliche Liste gleich im obersten Thema zu finden ist. Übrigens Danke für diesen Link, ciaora

Und allen anderen (insbesondere Dir, Ursula) mmöglichst viel Stärke und Kraft um weiterzumachen. Immer dran denken, daß das Leben trotz aller Widrigkeiten viele schöne Momente beinhaltet

gruß
Booth

Geändert von Booth (29.12.2007 um 13:01 Uhr)
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