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Alt 11.12.2014, 13:53
csae1162 csae1162 ist offline
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Standard AW: Auch mich hat's erwischt (m35)

Hallo liebe Freunde,

Zeit für ein kleines Update was sich bei mir jetzt so getan hat:

Das Gas, welches bei der Laparoskopie "eingeblasen" wurde, ist recht schnell entwichen. Ist seeehr interessant über welche Körperteile sich das Gas seinen Weg sucht. ;-)

Allerdings hat sich mein Bauch dann seit letztem Wochenende wieder begonnen zu blähen. Zunächst schob ich auch das auf das wohl noch vorhandene Restgas, jedoch wurde es nicht weniger und zuguterletzt sah ich dann aus als wäre ich im 5. Monat schwanger. Dass das Ganze nicht wirklich angenehm war brauch ich glaub ich nicht zu erwähnen: "Hut ab vor allen Müttern bzw. Schwangeren die mit solch einem gespannten Bauch über Monate leben müssen!"

Der Hausarzt konnte die Situation nicht wirklich beurteilen, deshalb bin ich dann sofort wieder ins Krankenhaus um das abzuklären. Nach der Sonografie des Abdomens schrillten dann alle Alarmglocken bei den Ärzten, der gesamte Bauchraum war voller Flüssigkeit. Jetzt musste beurteilt werden um welche Flüssigkeit es sich handelt, gleichzeitig liefen bereits Vorbereitungen für einen weiteren chirurgischen Eingriff.

Die Blutwerte waren allerdings absolut OK, weshalb Gott sei Dank recht schnell ausgeschlossen werden konnte, dass es sich um Blut handelt. Die Naht meiner Restniere ist also intakt, nichts ist gerissen. Der nächste, ebenso kritische, Verdacht war ein Urinom. Da im Zuge meiner Operation auch eine Nierenbeckenplastik gemacht werden musste, lag der Verdacht nahe, dass hier etwas eingerissen ist. Um dies abzuklären gings dann weiter in die Radiologie wo ein 3-Phasen-Abdomen CT mit Kontrastmittel gemacht wurde. Der Befund war unmittelbar danach fertig (die Ärzte haben das Live mitverfolgt). Das Kontrastmittel wurde vollständig durch die Nieren ausgeschieden, es befindet sich nichts davon im Bauchraum -> es lag keine undichte Stelle in der Harnableitung vor. Wieder fiel mir ein Stein vom Herzen. Somit war nämlich klar, dass meine Restniere absolut intakt war und korrekt arbeitete. Die OP-Vorbereitungen wurden dann wieder abgeblasen

Einzig verbliebene letzte Möglichkeit war nun, dass es sich um Lymphflüssigkeit handelt. Da mir insgesamt 35 Lymphknoten entnommen wurden, war die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass irgendwo nicht versiegelte Lymphbahnen waren, welche die so kostbare Lymphe in den Bauchraum ableiten. Es folgte noch eine Punktierung des Bauches und es wurde mir etwas Flüssigkeit rausgezogen. Die Laboruntersuchung ergab dann, dass es sich um 100% reine Lymphe handelt, auch frei von gefährlichen Keimen/Bakterien.

Lt. Ärzten ist dies ja grundsätzlich eine "gute" Flüssigkeit mit notwendigen Eiweißen etc. Deshalb, und auch um einen erneuten Unterdruck im Bauchraum zu vermeiden (hätte den Lymphfluss erneut angeregt), hat man entschieden keine erneute Drainage zu legen. Die Flüssigkeit sollte in den nächsten Wochen von meinem Körper (bzw. vom Bauchfell) resorbiert werden. Ich muss allerdings dafür sorgen, dass keine neue Lymphe abfließt. Zu diesem Zweck muss ich die nächsten Wochen nun MCT Diät einhalten, d.h. alle normalen Fette vermeiden und spezielle MCT Öle etc. verwenden. Diese werden nämlich nicht über das Lymphsystem weitergegeben, sondern direkt vom Darm in den Blutkreislauf geleitet und von der Leber verarbeitet. Soll ausserdem noch sehr gesund sein. Ist zwar ein bisserl blöd, grad in der Vorweihnachtszeit, aber so lässt's sich ausshalten.

Bin nun echt froh, dass kein weiterer Eingriff notwendig ist. Nach 1 1/2 Tagen bewusster Ernährung (weniger + nahezu fettfrei) geht es mir auch bereits beträchtlich besser.

Hat wer von euch auch schon mal diese Diät machen müssen und hat Erfahrungen damit ? Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich. Habe zwar noch einen Termin bei der Ernährungsberatung speziell zu diesem Thema, bin aber über jede Info darüber dankbar!

Bis denne, Alex
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