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Alt 05.08.2012, 05:06
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Mama will sich (noch) nicht operieren lassen (Kehlkopfkrebs)

Zitat:
Zitat von wolfgang46 Beitrag anzeigen
Wenn Sie zurück ist, bitte ich um einen Bericht (insbesondere, was der Krebs mit ihr während der Zeit gemacht hat, ob er sich womöglich verkrochen hat.

Ich wünsche Ihr Gottes Segen für diesen, ihren Weg.
Hallo Wolfgang,

nö, warum sollten wir uns streiten Ist gar nicht meine Absicht. War noch nie und wird auch hoffentlich nie sein.

Normalerweise hätte ich überhaupt nicht reagiert, hätte ich nicht obigen Satz gelesen. OK, es ist deine Meinung und Erfahrung, die ich absolut respektiere und will sie für dich in keiner Weise in Frage stellen. Eben, für dich. Ob sie auch für andere Gültigkeit haben, ist eine andere Frage. Genau aus diesem Grund habe ich meinen Beitrag geschrieben und versucht, eine andere Sichtweise auf zu zeigen.

Um es ehrlich zu sagen (nimm mir das bitte nicht krumm), finde ich, dass der Satz im o.a. Zitat eine eventuelle Heilung in Aussicht stellen könnte. Um es mal vorsichtig aus zu drücken. Nicht bei mir, dazu habe ich zu viel Erfahrung. Ich kann ihn richtig lesen. Das Problem liegt darin, dass ein Neu-User das durchaus so lesen könnte, wie ich soeben geschrieben habe.

Du weißt sicher noch aus deiner Zeit nach der Diagnose, wie verwirrt man ist. Alles steht zunächst Kopf und so viel Neues stürzt auf einen ein, was man nicht sortieren kann. Und genau deine Erfahrung sollte dich wissen lassen, wie leicht man gerade in dieser Zeit zu beeinflussen ist und wie schnell sich Schlüsse im Kopf festsetzen können, welche sich später eventuell als falsch heraus stellen. Du bist nicht neu in diesem Forum und hast schon viel darüber gelesen. Aus diesem Grund sollte man sehr vorsichtig mit Empfehlungen umgehen und ich versuche immer, besonders in Fällen wie diesem, die Sache auch von der anderen Seite an zu gehen.

Was wäre z.B. dann, wenn enims Mutter den Weg nicht schafft? Dann könnte genau das Gegenteil von dem eintreten, was ihr versprochen wurde, als sie den Weg begann. Am Boden zerstört, von sich selbst enttäuscht, ihre Kraft verschwunden und alle positive spirituelle Erfahrung ins Gegenteil verkehrt. Nicht sehr dienlich bei dieser Krankheit. Ich habe Schilderungen von Menschen gelesen, die diesen Weg gegangen sind und ich ziehe in Hochachtung den Hut vor ihrer fast unmenschlichen Leistung und ihren Qualen bis zum Ziel. Trotz gewissenhafter Vorbereitung. Das ist nicht einfach mal ins Dorf gehen, um Butter zu kaufen.

Der freundliche Herr mit Bart (ich nenne ihn mal so ) hat die Krankheit nicht geschickt und für deren Heilung ist er höchstens in allerletzter Instanz zuständig. Das wäre nämlich dann ein Wunder, die sind bekanntlich sehr rar und verlassen kann man sich auch nicht darauf. Wenn man es mal so sehen will: die graue Masse zwischen unseren Ohren hat er uns gegeben, dass wir uns zuerst mal selber helfen können. Ihn um Hilfe bitten können wir ja immer noch zusätzlich. Vielleicht tut er es ja. Wie wir alle wissen, macht er das leider selten.

Was gar nicht geht: Krebskranke auf zu fordern, sich gegen den Rat der Ärzte zu entscheiden. Wenn sich jemand entgegen deren Rat entscheidet, so ist es seine Sache und er (oder sie) trägt die Verantwortung dafür ganz alleine. Ich selber möchte niemals die Verantwortung für andere in dieser Situation tragen müssen. Kann ich auch nicht. Niemand kann das.

Enim,

ich kann deiner Mutter nur raten, sich eine kompetente Zweitmeinung ein zu holen und dabei auch ihr Vorhaben zu erwähnen.

In diesem Sinne: auf dass deine Mutter ihren persönlichen Weg finde. Wie auch immer.


Alles Liebe und gute Nacht,

Helmut
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