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Alt 21.10.2002, 11:05
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallöli,

Etienne: Vielleicht bringe ich meine Einstellung manchmal etwas zu holzig rüber, aber dadurch dass ich miterlebt habe, wie mit meiner verstorbenen Freundin und auch anderen umgegangen wurde, habe ich diese Einstellung nun mal und stehe da auch hinter.

Es geht auch nicht darum, dass jemand eine andere Meinung hat und deswegen sich aufgeregt wird_ davon leben Diskussionen.-sondern um diese Art Diskussionen mit denen sich Betroffene zusätzlich auseinandersetzen müssen, um sich zurechtfertigen, zum Beispiel:Warum sie heute so und morgen so sind. Warum sie manchmal so voller Angst sind- obwohl es doch so aussieht,als wenn derzeit alles gut läuft. "Warum sie traurtig sind- obwohl das heutige Ergbnis doch gut war.
Das ist es wo ich nicht mitkomme! Diese Dikussionen und will der Erkrankte sich denen nicht stellen, weil es Zeit und Kraft kostet und er nicht mehr kann, muss er sich das nächste anhören...
Ich frag mich dann immer: Wie mag sich der Betroffenen wohl dabei fühlen....Das raubt doch zusätzlich Kraft. Ich bin sicher, dass sie Verständnis für die Angehörigen aufbringen, aber mehr Verständnis muss doch von Seitens der Angehörigen für die Erkrankten aufgebracht werden- bin ich so daneben mit dieser Einstellung?
Mein Gott- ich weiss wie sehr man selbst dabei leidet. Auch ich kenn diese Hilflosigkeit.....Aber ich kann doch nicht von einem Erkrankten erwarten, dass er Rücksicht auf mich nimmt und rede womöglich auf ihn ein, weil ich das Gefühl habe, er bringt für mein Leiden welches ja durch sein Leiden entstanden ist- kein Verständnis auf...
Ich bin es doch die ihn auffangen sollte- nicht er mich.
Ich für mich hole mir die Kraft hier in den Beiträgen oder eben bei meinen Freunden,- aber nicht bei dem Betroffenen.
Vielleicht kann ich mich auch nicht so gut ausdrücken mit dem was ich meine.

Hans,
ich denke was Du schreibst ist sehr wichtig: Dasein und zuhören. Gemeinsam schweigen- in den Arm nehmen. So kann man sich auch gegenseitig helfen.

Petermännchen,

ich denke wenn Du überwiegend der stille Zuhörer bei Deinem Freund bist, machst Du das richtige. Vielleicht öffnet er sich dann früher oder später. Was sagen denn die Freunde zu ihm, dass er ihnen vorwürft, sie würden ihn nicht verstehen? Sind es vielleicht jene Floskeln der Hilflosigkeit- weil man das Gefühl hat etwas sagen zu müssen?

Von den hier Betroffenen konnte ich schon viel lernen und erfahren wieviel man falsch machen kann.

Ich bin sicheer, wenn man hier viel liest, findet hier jeder, egal warum er/sie hier gelandet ist, etwas- was ihm bei seinem Problem weiterhilft.

Liebe Grüße an Euch alle
Li(ane)
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