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Alt 30.08.2004, 16:06
Gast
 
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Standard Chemo und Unvernunft

Liebe Tanja,
auch mir wurde damals "quasi, gewissermaßen und durch die Blume" unterstellt, an meiner Krankheit nicht ganz schuldlos zu sein. Sei es das Rauchen (ich hatte bekanntermaßen Brustkrebs), sei es die gern genommene psychische Verfassung (die damals bei mir durchaus gut war!) - egal; irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Nichterkrankten irgendeinen Grund suchen müssen, um sich zu beweisen, dass sie nicht erkranken könnten.
Alles falsch, wie wir wissen! Jeden kann es treffen.
Ich war damals meinem Verwandten- und Freundeskreis sehr dankbar, dass sie mich weiterhin als "vollwertig" behandelt und mir meine Entscheidungen selbst überlassen haben. Obwohl mir ihre Sorge natürlich auch gut tat. Die eine Person, die mir Eigenverschulden unterstellte (übrigens auch eine Raucherin...:-( habe ich aus meinem Kreis gestrichen.
Ich hatte mich schon in Kassel darüber gewundert, dass einer Chatterin, die nach einer Behandlung nach Kassel fahren wollte (keine Chemo!), solche Vorwürfe gemacht wurden.
Nein, solange man nicht an einer geistigen Krankheit leidet, sollte die Selbstbestimmung immer an erster Stelle stehen.

Liebe Grüße
Jinxx
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