AW: BPH und PSA
Einen linearen Zusammenhang zwischen Prostatagröße und PSA gibt es nicht. Der PSA-Wert wird auch vom aktuellen Funktionszustand der Drüse und von etwa vorliegenden, nicht spürbaren Entzündungen beeinflusst. Bei einer sehr großen Drüse sind außerdem PSA-Schwankungen normal und die Schwankungsbreite ist umso größer, je größer die Prostata ist.
Erhöhte PSA-Werte können grundsätzlich auf eine gutartige Prostatavergrößerung ,auf eine Prostataentzündung oder auf ein Prostatakarzinom hindeuten.
Fausregel aus dem Urologielehrbuch: 1g BPH-Gewebe erhöht das PSA um 0,3 ng/ml, während 1g Prostatakarzinomgewebe zur durchschnittlichen Erhöhung des PSA-Wertes um 3,5 ng/ml führt. Aufgrund der erheblichen Mengenunterschiede an Gewebe bei BPH (viele g) und Prostatakarzinom (wenige g) sind Grenzwerte (Normalwerte) nicht in der Lage, zwischen einem PCA oder einer BPH zu differenzieren.
Ein Beispiel, kein gutes, aber vielleicht hilft es, Ihre Frage zu beantworten: Eine 40 gr. (gr. = ml.) Prostata kann demnach durchaus einen PSA-Wert von 12 ng/ml verursachen, muß es aber nicht. Das in dieser Prostata mögliche Karzinom von vielleicht 4gr. versursacht in der Beispielrechnung einen PSA von 14 ng/ml. Dieses Beispiel ist eine ganz grobe Verallgemeinerung, weil es wie schon geschrieben einen direkten/linearen Zusammenhang nicht gibt. Denn es kann durchaus auch sein, dass in Wirklichkeit der PSA-Wert gerade mal bei 5 oder 6 ng/ml liegt und das Karzinom 3 oder 4 gr (bzw. ml) groß ist.
Wir Menschen sind nun mal Biologie und nicht nach DIN genormt.
annetteh
|