Thema: Gist
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Alt 23.09.2007, 12:08
Britta-Marieta Britta-Marieta ist offline
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Standard AW: Gist

Hallo Alina, Hallo Jacqueline,

in der Rolle der Angehörigen ist es schwer.

Ich kenne das auch mit dem nicht drüber reden. Ich selber bin ja die Betroffene.
Mein Sohn ist sieben Jahre alt und als Angehöriger mag er es gar nicht wenn ich von meiner Krankheit erzähle. Das ist auch okay so, er ist noch so jung. Wenn aber mein Lebensgefährte am Liebsten so tut als hätte ich noch Jahrzehnte vor mir und im Augenblick ist alles ja gut, lass uns blos nicht drüber reden...
da kann ich manchmal richtig sauer sein.
Natürlich ist es eine Art von Selbstschutz. Sich nicht täglich damit auseinandersetzen zu wollen oder zu müssen.
Versteht eure Eltern in dieser Situation, aber sie sollten eure Art genauso verstehen.
Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass gerade 'ältere' Menschen nicht so genau Bescheid wissen wollen, und das sie glauben, die Ärzte regeln das schon.
Jede/r muss das für sich entscheiden wie viel er wissen will über seine Erkrankung, aber auch ihr habt das Recht euch unabhängig von der Entscheidung des Erkrankten, eure eigenen Information zu holen und euch auszutauschen.
Tut das was für Euch gut ist, es ist für den Erkrankten sicherlich auch gut.
Und ich persönlich bin sowieso der Meinung je mehr ich über die Krankheit weiss desto weniger kann mir irgend ein Arzt der keinen Plan hat Quatsch erzählen, nur damit er sein Gesicht nicht verliert.
Wissen ist Macht!
Aber: zu wissen was wirklich los ist kann einen total aus der Bahn werfen. Das Leben das einem noch so unendlich erschien ist auf einmal endlich. Man weiß, dass man nicht mehr alt und grau und vielleicht über achtzig Jahre wird. Plötzlich schrumpft alles zusammen, und man beginnt anders zu leben, und trotzdem versucht man so zu leben als sei nichts los.
Entscheidet nach eurem Gefühl was für euch gut ist, aber akzeptiert auch die Entscheidungen der anderen wie sie mit dem Wissen um die Krankheit umgehen wollen.
Und niemals aufgeben!!
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