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Alt 18.10.2002, 22:05
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo,

Petermännchen, Du schreibst in deinem ersten Beitrag darüber, wie deine Oma mit ihrer Krankheit umgegangen ist (sie hat sich "nichts anmerken lassen") und schreibst, dass es sich bei deinem Freund "genau gegenteilig" verhielte und er sich nun frustriert zurückzöge. Doch so wirklich "gegenteilig" scheint mir das spontan gar nicht unbedingt zu sein. Denn das Gefühl der Einsamkeit könnte bei beiden schon ein ähnliches sein, oder ? Vielleicht ist es nur der Zorn oder die Verzweiflung deines Freundes darüber, der es unterscheidet ?

Du schreibst :
"Ich habe mich schon oft mit dem Tod beschäftigt, dafür brauchte ich eine böse Krankheit wie den Krebs nicht, trotzdem wird mir von meinem Freund eben dieses abgesprochen, ich könne das nicht erkennen, schließlich hätte ich diese Krankheit nicht"

Ich habe die Krankheit auch nicht, aber ich weiß zumindest was es heißt, etwas extremes erlebt zu haben, was andere nicht erlebt haben. Und was für eine Kluft sich dann zwangsläufig auftut, wie völlig sinnlos unter Umständen dann alle Gespräche erscheinen. Und dass diese Kluft und Sinnlosigkeit den anderen, die es nicht aus eigenem Erleben kennen, halt nicht bewusst ist, vielleicht nicht mal bewusst sein *kann*.
Und selbst wenn das Erlebte von außen betrachtet ähnlich scheint, so erlebt gerade *Extremes* halt jeder auch extrem anders.

So rein "intuitiv" hab ich das Gefühl, deinen Freund ganz gut verstehen zu können, auch wenn ich keine "näheren Umstände" kenne.
Es gibt schon wirklich Dinge, die man sich auch beim besten Willen halt nur sehr "ansatzweise" vorstellen kann, wenn man sie nicht wirklich erlebt hat.

@anja :
Die gelinkte Seite sollte nur das "Phasenmodell" zeigen für die, die das nicht kennen. Weil es halt am Rande hier zur Sprache kam.
Dasin dem Zusammenhang erwähnte Forum hängt nicht mit dieser Seite zusammen und ist ein eher allgemeines Forum für ethische Fragen zu ganz unterschiedlichen Bereichen. Ich will das hier nicht verlinken.
Ich erwähnte die Diskussion dort auch nur, um deine Mutmaßung zu entkräften, dass ich mich mit dem Inhalt jenes "Modells" nicht beschäftigt hätte.
Bevor ich mich hier schon wieder als "Prügelknabe" in den Mittelpunkt stelle, würde ich diesmal auch lieber anderen kritischen Betrachtern den Vortritt lassen, bevor ich mich da näher zu äußere.
(Ich will hier ja nicht ständig den "einsamen Cowboy" abgeben. *g*)

liebe Grüße
Lillebror
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