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Alt 05.02.2011, 03:48
Zetchen Zetchen ist offline
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Standard AW: CUP-Syndrom UND undifferenziertes Karzinom?

Hallo

nach einem Gespräch mit der Ärztin sieht das alles schon gar nicht mehr so schlimm aus, wie die schriftliche Diagnose den Anschein erweckte, aber es hat mir gezeigt, dass es wirklich sehr "schön" ist, wie die Informationen in dieser Klinik fließen.

Bislang sind meine Eltern und ich ja davon ausgegangen, dass ein Teil der Schilddrüse als Tumordebulking entfernt wurde, aber dem war gar nicht so! Ehrlich, das hat man uns in den drei, fast vier Wochen, nie gesagt (und es ärgert mich ziemlich). Aber ehrlich gesagt haben wir auch nach der Operation den Stationsarzt der HNO nicht mehr gesehen und meine Mutter konnte uns ja schlecht sagen, was man während der OP gemacht hat. Zum Einen weil sie ja unter Narkose stand und zum Anderen, weil sie ja eine Zeit lang keinen zum Sprechen geeigneten Aufsatz nach dem Luftröhrenschnitt hatte.
Da kann man allerdings nur den Kopf schütteln. Sowas nennt sich Uniklinik :/

Tatsächlich hat man die Operation schon durchgeführt um die Schilddrüse zu entfernen, weil man davon ausging, dass sie der Auslöser für die Schwellung war, nur hat man DANN gesehen, dass die Schilddrüse (Zitat der Ärztin) "noch jungfräulich" (Zitat Ende) aussah und dann nur eine kleine Probe entnommen, sprich Biopsie gemacht.

Was den Hals so anschwellen lässt sind, zwei Methastasen etwa in der Größe 4x4x9cm (eine Seite) und 4x4x8 cm (andere Seite) und die ziehen sich etwa vom Bereich der Schilddrüse runter bis an die Lunge, weshalb operieren unmöglich ist. Da kein Ursprungstumor gefunden werden kann ist es eben momentan noch CUP-Syndrom. (Hoffentlich ist der Haupttumor schon irgendwie vom Körper entsorgt worden, dann sollte ja nichts mehr passieren, bis auf Methastasen, die noch auftauchen könnten, oder?)

Des Weiteren wurde noch etwas an Leber und Niere gefunden, was aber nicht sicher als Methastasen von einem Krebs definiert werden kann. Dieser Befund an der Niere könnte nämlich z. B. auch von dem täglichen Alkohlkonsum meiner Mutter stammen. Aber ich denke die werden das mal im Auge behalten.

Das Fieber das meine Mutter nach der ersten Chemo hatte, war laut Ärztin eine heftige Entzündung, die sich im ganzen Körper breit gemacht hat und laut ihren eigenen Angaben einen unglaublich hohen Entzündungswert hatte. Ich meine mich an die Zahl 200 zu erinnern. Da ich mich allerdings damit nicht sonderlich auskenne, kann ich nur anhand ihrere eigenen Schilderung schließen, dass er sehr hoch war und das innerhalb von einer Nacht.


Seit zwei Tagen hat meine Mutter nun zusätzlich zu immer noch leichtem Durchfall und Erbrechen (ich glaube ihr Verdauungssystem ist komplett im Eimer) schon Halsschmerzen und auch ein wenig Schmerzen etwas unterhalb der Lunge und im Rücken (was allerdings auch von ihrem ständigen Husten wegen der vermehrten Schleimproduktion durch die Chemo oder durch die nun ungewohnte Bewegung bei der Krankengymnastik herrühren könnte, sprich Muskelkater). Nach erstem Gespräch mit der Ärztin meinte diese es könnte vielleicht die Bauchspeicheldrüse sein und dass sie da mal nachgucken werden. Zur Sicherheit wurde meine Mutter dann auch gestern im Hals- und Brustbereich geröngt, morgen sind dann wohl die Ergebnisse da, die Ärztin hat aber schon die Vermutung geäußert, dass die Halsschmerzen eventuell schon Anzeichen für einen Rückgang dieser beiden Tumore sein könnte.

Sollte meine Mutter nächste Woche etwas fitter sein, wird der zweite Zyklus angefangen, der um eine Woche verschoben ist weils ihr so mies ging und mit etwas Glück - sollte sich die Chemo nicht wieder so stark auf ihren Verdauungstrackt auswirken - könnte sie eventuell sogar nach Hause, bis zum nächsten Zyklus. Mich würde es auf der einen Seite freuen, wenn sie nach Hause käme, weil vertraute Umgebung, in der Nähe von Menschen die für sie da sind und sie lieben aber auf der anderen Seite mach ich mir auch ein wenig Sorgen, weil man sich halt im Krankenhaus besser um sie kümmern kann, wenn was passieren sollte.

Laut Ärztin stehen die Chancen eigentlich sogar ganz gut, dass die beiden Tumore so weit zurückgehen, dass sie nicht mehr beeinträchtigen, oder eventuell sogar ganz verschwinden. Und wenn die Chemo auch nach dem letzten, 6. Zyklus noch gut wirkt, dann denken sie darüber nach vielleicht noch zwei dran zu hängen (wenn die beiden Dinger nicht schon weg sind natürlich).
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