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Alt 10.01.2016, 13:55
curlyshy curlyshy ist offline
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Registriert seit: 09.01.2016
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Standard meine Mutti ist bald nicht mehr da

Hallo,

es folgt eine längere Schilderung unserer Situation:

meine Mutti (82) hatte schon lange eine geschwollene Leber, keinen Appetit und war immer müde. Mitte September 2015 ist sie wegen Magenbeschwerden zum Hausarzt gegangen. Die Hausärztin verschrieb ihr Magentabletten und veranlasste eine Blutuntersuchung.
Dabei wurde ein stark erhöhter Gamma-GT-Wert festgestellt. Ihr wurde gesagt, dass sei bei Alkoholikern üblich - meine Mutti trinkt höchstens zu Silvester und zum Geburtstag ein Glas Sekt.

Trotzdem sollte sie sich einen Termin für eine Szintigraphie holen. In der ersten Praxis war der nächstmögliche Termin am 02.12.15. In der nächsten Praxis gab es dann aber einen am übernächsten Tag. Nach der Szintigraphie sagte man ihr, dass sie sich schnellstmöglich wieder beim Hausarzt vorstellen soll.

Die Hausärztin schickte meine Mutti sofort ins Krankenhaus.
Nach vielen Untersuchungen erhielt sie am 15.10.2015 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs, Metastasen in Leber, Nieren, Lunge, Bauchfell. Man versicherte ihr, dass man ihr helfen werde und sie sich immer an die behandelnden Ärzte wenden kann. Nach weiteren Untersuchungen hat man sie am 19.10.2015 entlassen mit dem Hinweis, dass das Krankenhaus nicht mehr zuständig ist, man könne nichts mehr für sie tun. Es gab keinen Hinweis, wohin man sich nun wenden kann.

Als nächstes ging sie zur Hausärztin, die ihr für den Notfall Schmerzmittel verschrieb. Ende Oktober haben meine Mutti und mein Papa noch einmal eine 4-tägige Busreise gemacht.
Zurück von der Reise gab es bei der Hausärztin den Hinweis, sie müsse mehr essen, die meisten Krebspatienten verhungern.
Zum Glück konnte ich erreichen, dass sie eine Überweisung zum Onkologen bekam. Dort ist sie - auch ein großes Glück - sofort drangekommen. Hier war sie in sehr guten Händen, 3mal wurde eine palliative Chemo durchgeführt, ein Port gelegt, dann ging es nicht mehr. Nur zum 'Essen' ist sie noch aufgestanden.

Inzwischen war es Mitte Dezember. SAPV wurde verordnet, die Ärztin kam einmal in der Woche, der ambulante Dienst auch. Meine Mutti bekam mittlerweile Morphium, Wassertabletten, Schmerztabletten, Tabletten gegen Übelkeit.
Am 29.12.2015 musste sie wegen Wasser mit dem Krankentransport zum Onkologen, 2,3l wurden punktiert. Der Onkologe bot einen Hospizplatz an, es gab gerade einen freien Platz.

Seit 30.12.2015 ist meine Mutti nun im Hospiz. Dort ist jeder wirklich sehr sehr nett, trotzdem hatte ich anfangs ein schlechtes Gewissen. Inzwischen weiß ich, dass mein Papa und ich das zu Hause nie hätten leisten können.
Es geht immer weiter bergab und es ist sehr schlimm das mit ansehen zu müssen. Wir sind jeden Tag dort. In den letzten 2 Nächten hatte sie Atemnot und Panik und musste in der vergangenen Nacht Beruhigungsmittel bekommen.

Ich bin sehr traurig,
Birgit

Geändert von gitti2002 (10.01.2016 um 22:07 Uhr) Grund: PN
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