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Alt 29.07.2019, 16:03
NikolausB NikolausB ist offline
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Standard AW: Dermatofibrosarkom

Hallo!

Bei mir wurde im Jahr 2008 ein Dermatofibrosarkom operativ entfernt. Nachdem der Defekt (im Brustbereich) doch sehr groß war, musste er mit Spalthaut von meinem Oberschenkel versorgt werden, was leider eine eher schmerzhafte Angelegenheit war. Danach war ich für 5 Jahre in einem Staging-Plan, der allerdings erfreulicherweise negativ verlief. Bis heute ist kein Rezidiv aufgetreten und nach menschlichem Ermessen wird das auch so bleiben.

Ich bin bis heute glücklich, dass es mich damals nicht "erwischt" hat und ich noch dazu an einen hervorragenden Arzt geraten bin, der mich auch nach der Operation begleitet hat.

Es ist allerdings schon so, dass es bis heute (sekundäre) Langzeitfolgen gibt. So musste mir unter anderem auch Muskelgewebe aus der Brust entfernt werden, was dazu geführt hat, dass mein Körper über die Jahre - vereinfacht ausgedrückt - "schief" wurde (nur ein kleines bisschen, man sieht es mit freiem Auge nicht oder nur wenn man genau hinsieht). Das wiederum hat dazu geführt, dass sich in meiner Schulter eine Kalkkapsel gebildet hat, die vor kurzem operativ entfernt werden musste. Außerdem sieht man natürlich bis heute den Defekt in der Brust, was in der Sauna bzw. im Schwimmbad gelegentlich zu erschrockenen Blicken von Fremden führt.

Sonst geht es mir aber sehr gut. Ich bin verheiratet und habe drei wunderschöne Kinder.

Was ich damit sagen möchte: Die Diagnose Dermatofibrosarkom ist definitiv nicht das Ende der Welt. Mit etwas Glück (sprich: möglichst früher Diagnose) und einem guten Arzt kann man ein (fast) ganz normales Leben auch nach der Diagnose bzw. allfälligen Operationen weiter führen und im besten Falle (erst) alt und grau sterben.

Hoffe, dass das einigen anderen Betroffenen Mut gibt. Für mich war es damals ein riesiger Schock und ich habe Jahre gebraucht, um dieses unangenehme Gefühl des "vielleicht muss ich doch nicht sterben" zu überwinden.
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