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Alt 13.08.2015, 15:14
Nimsaja Nimsaja ist offline
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Standard AW: Gebärmutterkrebs und seine Folgen

Hi Naddel,

freu mich über deine Antwort :-)

Also war es bei euch ähnlich wie bei uns. Wir wollten auch praktisch gerade anfangen, als der Krebs festgestellt wurde. Ist doch manchmal richtig seltsam, oder?
Bei mir im Freundeskreis geht es mit Kindern eher schleppend. Ein Paar hat schon zwei Kinder mittlerweile, das eine gerade eins bekommen und die anderen wollen entweder gerade nicht, versuchen es oder haben keinen Partner (sind aber alle schon ein paar Jahre älter als ich).

Welche Klassifikation hatte dein Tumor? Alle drei Monate MRT hört sich auch heftig an, finde ich. Ich kann deine Nervosität auch durchaus nachvollziehen. Ich hoffe, dass es jetzt nichts mehr auftaucht bei dir! :-)

Ich finde deine Einstellung aber gut (=> "Nun bin ich froh, dass ich noch lebe."). Sicher sind eigene Kinder schön, aber ich denke, das ist auch nicht alles. Werde erst einmal richtig fit und dann lasst euch zum Thema Adoption mal beraten.

Mir geht es soweit gut. Ich bin seit Anfang Juni wieder auf der Arbeit und frage mich, wie sich unsere Abteilung in einem halben Jahr in einen Kindergarten verwandeln konnte. Die Stimmung ist teilweise echt mies geworden und man hat das Gefühl, dass einige Leute gegeneinander arbeiten statt miteinander. So etwas finde ich ganz schlimm, aber das ist eine andere Geschichte ;-)
Ich bin immer noch ohne Hormone unterwegs (wie ist das bei dir?) und komme eigentlich gut damit klar. Die Schlafprobleme sind teilweise noch meine größte Sorge, aber damit kann ich mittlerweile relativ gut umgehen. Gegen den hormonell bedingten Haarausfall hat mir meine Gyn Regaine ans Herz gelegt. Ich hatte es nach zwei Wochen wieder abgesetzt, weil ich dann erstmal in der Reha war. Seit der Reha nehme ich das Zeug wieder regelmäßig. Ich bin nicht glücklich damit, sondern mache es nur, weil meine Gyn es mir dringend geraten hat. Auch, wenn der Haarausfall zwischendurch nicht mehr viel war, meinte sie, dass es besser ist, so früh wie möglich damit anzufangen.
Mich nervt das allmorgendliche Föhnen der Haare (ich habe Naturlocken und die sehen danach immer so trocken aus => normal lasse ich sie immer lufttrocknen), aber ich arrangiere mich damit. Zur Zeit habe ich zwischendurch leichten Schwindel, der wohl in Zusammenhang mit dem Mittelchen stehen könnte. Das beobachte ich zur Zeit.

Vor knapp einem Monat war ich beim CT (laut Onkologe sollte man ein Bild der Narben machen) und da war soweit alles ok. Auch, wenn jeder sagt, dass man geheilt ist, ist man auch da unterschwellig ein wenig nervös.
Die Reha im April/Mai tat richtig gut (auch wenn ich verglichen zu den anderen Patienten dort relativ fit war) und es ist gut, wieder einen normalen Alltag zu haben.

Mit dem Kinderwunsch haben wir mittlerweile abgeschlossen. Wir haben für uns überlegt, es sein zu lassen und nicht zu adoptieren. Ich hatte etwas zum Thema Adoption gelesen (langes Verfahren und wenn man älter als 35 ist, sinkt die Chance, ein Kind zu bekommen (mein Mann ist 36)). Und ich meine, nach einer Krebserkrankung hat man erst fünf Jahre später die Chance, eins zu bekommen. Dann wäre ich auch älter als 35. Ich weiß nicht, in wie weit das stimmt, was ich gelesen habe.
Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung ist und ob man es nicht irgendwann bereut (Zitat der Ärztin in der Reha "Dann denken Sie an all das, was Sie sich ohne Kind erlauben konnten"). Mein Mann meinte auch letztens zu mir "Wer weiß, ob ein Kind das Richtige für uns gewesen wäre.". Ich mein, wir sind eigentlich sehr bodenständig und vernünftig, aber wir lieben auch unsere "Freiheit". Es ist wahrscheinlich auch ein tolles Erlebnis, ein Kind großzuziehen und aufwachsen zu sehen. Aber man kann sein Leben auch auf andere Arten genießen.
Aber man sollte niemals nie sagen - wer weiß, was die Zukunft bringt.

LG
Nimsaja
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