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Alt 11.08.2013, 20:43
Hope and love Hope and love ist offline
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Standard AW: vor 5 Wochen Diagnose BSDK, vor 3 Tagen totale Pankreatektomie

Hallo Liebe Forengemeinde

nach nun mehr 4 Wochen und 2 Tagen nach der großen OP möchte hier noch einmal einen Zwischenbericht schildern.
Es sind einige dramatische Dinge nach der Operation geschehen, die ich hier nicht vorenthalten möchte, denn wir waren nun wirklich nicht auf das vorbereitet, was solch eine große OP mit sich bringt!
Der 5 cm große Tumor in der Mitte der BSD hatte sich wie eine Faust um die Blutgefäße geschlossen. Dank eines dritten Gefäßchirugen in Heidelberg, der nach 4 Stunden zu der laufenden OP dazu kam, wagten die Ärzte den hoch riskanten Eingriff.
Mit Erfolg. Denn, so sagte man uns später, eine andere Wahl gab es nicht mehr. Vorher Chemo, wäre aufgrund der Größe des Tumors und dem starken Untergewicht aussichtslos gewesen. Denn der Tumor drückte, sobald meine Tante sich ins Bett setzte oder sich gar hinstellte, die Aorta ab, was zur Folge hatte, das sie Kalk-Weiß wurde und sofort in Ohnmacht fiel... Also war das die einzige Chance!
Egal was die nächsten Monate oder Jahre bringen mögen, ich bin jetzt schon überaus Dankbar für das, was das gesamte OP Team dort geleistet hat!!!

Sie lag nach der OP genau 4 Wochen auf der Intensivstation. Was mich dort für ein Anblick erwartete, verfolgt mich bis heute... ich kann einfach nicht begreifen, das wir vor ein paar Monaten noch in der Stadt bummeln waren,lecker Essen, mit den Hunden lange Spaziergänge gemacht haben und dann komme ich auf die Intensiv, und da liegt nicht mehr der Mensch, den ich mal kannte!

Klar, nach einer OP sieht keiner Taufrisch aus, aber das hier war schon brutal! Sie kann bis heute kaum sprechen durch die lange Intubation, seit 2 Tagen endlich mit dem Rollator ein paar Schritte über den Flur gehen, immer noch nicht essen durch das Stoma, welches Probleme bereitet, da es nicht richtig ans laufen kommt.

Magensonde liegt auch noch. Sie hatte 3 mal einen Herzstillstand innerhalb von 2 Tagen, wurde reanimiert und hat nun einen Herzschrittmacher äußerlich, wobei noch ein richtiger folgen wird. Dann nochmal eine OP in ein paar Monaten, um das Stoma wieder nach innen zu legen.

Von 37 entfernten Lymphknoten waren "nur" (die Ärzte sagten das wäre sensationell) 2 in der leichtesten Stufe befallen. Es wird zur Zeit überlegt, ob noch eine Chemo gemacht werden muss oder nicht!
Ist es das dann? Das kann ich einfach nicht glauben. Krebs weg, nun geheilt?
Geheilt, aber der Weg ist das Ziel. Denn das hier wird eine ganz lange Zeit brauchen, bis der Körper wieder mit macht. Die Stimme, das Laufen, alles soll wieder normal werden. Grundsätzlich ist für uns aber nichts mehr normal.

Ich habe einfach Angst, das sich wie bei fast allen doch noch Metastasen über die nächsten Monate bilden...

Nun aber positiv Denken, schließlich hofft doch jeder, zu den kleinen Prozenten zu gehören, die diese Krankheit überwinden!

In diesem Sinne- Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft, Glück und ein kleines Wunder!
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