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Alt 07.06.2011, 18:27
annika78 annika78 ist offline
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Standard AW: beziehung im umgang mit krebs

Hallo faeva,
es macht mich auch traurig (wie alle anderen hier) zu lesen, dass dein Partner in dieser Situation nicht genügend Stärke zeigt und den Selbstschutz vorzieht.
Ich habe meine Krebsdiagnose kurz nach der Geburt unseres Kindes bekommen und hatte durch meinen Mann Rückhalt - wir sind noch zusammen und er bemüht sich zu mir zu stehen. Allerdings habe ich dieses Grundgefühl der Sicherheit in der Beziehung wie im ganzen Leben, diese Unbeschwertheit, mit der ich vorher auch in schwierige Situationen gehen konnte, nun verloren. Oft habe ich das Gefühl, dass mein Partner mich nicht versteht, dass er das Ausmaß der Erkrankung und ihrer Folgen nicht wirklich realisieren will, weil es mir ja jetzt wieder recht gut geht.
Ich bin froh über die Unterstützung durch mein Umfeld - z.B. habe ich auch kurz vor der Diagnose sehr liebe neue Freundinnen kennengelernt, die alle in dieser schweren Zeit zu mir gehalten haben, womit ich nicht gerechnet habe. Vielleicht ist es für die Partner oft am schwersten, weil sie am nächsten dran sind.
Ich hatte vor meiner eigenen Erkrankung auch beruflich mit schwer kranken Menschen zu tun und habe dabei und jetzt auch an mir selbst die Erfahrung gemacht, dass eine Psychotherapie sehr entlastend wirken kann. Ich komme mir dabei nicht blöd vor, kann den ganzen Müll und Stress abladen und muss so auch mein Umfeld nicht überforden. Ich mache die Termine im ca. dreiwöchigen Rhythmus und habe eine sehr erfahrene Therapeutin. Vielleicht könnte dir das auch helfen - denk dran - trotz Krebs sind wir liebenswerte Menschen und nicht weniger wert als zuvor!
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