Einzelnen Beitrag anzeigen
  #25  
Alt 01.07.2008, 11:05
Strubbel Strubbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.10.2007
Ort: Hagen
Beiträge: 45
Standard AW: Chomo bei Prostaca wird nicht besser

Liebe Chica,

ich habe nur durch Zufall hier reingelesen, mein Vater hat ebenfalls PK im Endstadium und bekommt Chemo auf rein palliativer Basis. Dass Dein Vater so leiden muss, tut mir sehr leid. Die Zustände im KH erinnern mich sehr an die Erlebnisse, die wir im KH ebenfalls erlebt haben. Uns ging es nicht anders.

*Was ganz, ganz wichtig ist, Ihr braucht sofort einen guten Onkologen. EINEN, nicht die ständig wechselnden Ärzte im Krankenhaus, wo jeder etwas anderes sagt und dann doch nicht das richtige oder auch gar nichts gemacht wird. Der muss übrigens nicht zum KH gehören, mein Vater wird einmal die Woche vom Krankenwagen in die Praxis gebracht. Das ist kein Problem, das organisiert die Praxis des Onkologen.
* Zur Chemo: wieso bekommt Dein Vater solch eine Hammerchemo? Das ist wieder typisch. Es geht auch wöchentlich, da ist die Dosis viel geringer und darum verträglicher. Fragt nach dieser Möglichkeit.
* Fragt beim Hausarzt nach Vitaminspritzen während der Chemozeit, damit das Immunsystem etwas gepuscht wird (müsst ihr allerdings selber zahlen).
*Ganz wichtig ist es auch, dass Dein Vater nicht abnimmt (google: Tumorkachexie), gebt notfalls kalorienreiche Nahrungsergänzungsmittel, durch den Krebs kann die normale Nahrung nicht mehr richtig verarbeitet werden. Fragt den Arzt danach und lasst Euch nicht abwimmeln, falls er sagt, das bräuchte man nicht "wenn man normal ißt". Chemo nimmt den Appetit, folglich ißt der Patient zu wenig. Ebenfalls wichtig: trinken, trinken, trinken!
*Kann man die Metastasen im Hirn vielleicht noch durch Bestrahlung in Schach halten?

Ich möchte nicht hinterm Berg halten, dass bei meinem lieben Papa trotz allem die letzten Tage/Wochen begonnen haben. Er hat die letzten 1 ½ Jahre ca. 50 kg abgenommen, Nahrungsergänzungsmittel hat er verweigert, weil ihm diese nicht schmecken. Essen mag er kaum noch, trinken nur das nötigste, trotz gutem Zureden. Er hat Wasser im Bauch, muss permanent Wassertabletten nehmen, bzw. ca. 1 Mal wöchentlich punktiert werden. Die Chemo hat einige Metastasen zerstört, es kommen aber leider neue hinzu. Jetzt ist er schon so schwach, dass er fast nur noch liegen kann. Trotzdem kann er nach wie vor rumgretzen, vor allem zu meiner Ma ist er oft sehr aggressiv und verletzend. Ich versuche ihr zwar immer wieder klar zu machen, dass sie sich das nicht zu Herzen nehmen darf, aber es ist natürlich schwer für sie.
Noch gibt sich mein Vater nicht auf, er will leben, und wir tun alles in seinem Sinne.

Liebe Chica, sei für Deinen Papa da, sieh zu, dass er schmerzfrei bleibt und sei stark.

LG
Anja
Mit Zitat antworten