Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 09.06.2015, 20:32
Diana85 Diana85 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.06.2015
Beiträge: 1
Standard AW: Radikale Hysterertönte nach Borderline Tumor

Hallo!

Ich bin ganz neu hier im Forum und habe mich angemeldet, weil ich hier endlich Menschen mit dem gleichen Schicksal in meinem Alter gefunden habe.

Meine Radikale OP ist fast genau ein Jahr her. Damals war ich 28 und hatte keinen Partner. Das Thema Kinder kriegen war daher nicht aktuell. Aber ich wollte Kinder haben, irgendwann, wenn es passt.
Die Diagnose war ein Schock. Vor der OP war nicht klar, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Man musste aber mit dem schlimmsten rechnen. Daher war ich trotz allem erleichtert, dass es "nur" ein Borderline Tumor war. Chemo blieb mir erspart. Ich hatte und habe ein tolles Umfeld, aber wie ihr auch schon geschrieben habt, das Umfeld vergisst schnell. Heute fragt selten mehr jemand, wie es mir damit geht.
Nach der OP ging es gleich los mit einer Hormonersatztherapie und das soll laut Arzt auch noch ein Weile so gehen. Deshalb habe ich (noch) keine Wechseljahrbeschwerden.
Die Krankheit beschäftigt mich nach wie vor sehr. Durch meine grosse Narbe werde ich auch täglich daran erinnert. Ich sehe das Leben heute anders als zuvor. Nicht unbedingt immer negativ, aber es gibt schon Tage an denen ich traurig bin. Körperlich bin ich heute wieder genau so fit wie zuvor. Oft litt ich an Hormonschwankungen, das ist jetzt nicht mehr. Bald mal habe ich eine Art Packt mit mir selbst geschlossen: "nur " weil mir eine von vielen Möglichkeiten im Leben genommen wurde, will ich das Leben trotzdem geniessen. Meistens funktioniert es recht gut, aber wie gesagt, es gibt auch die traurigen Tage.
Im Job hat sich bei mir einiges getan im letzten Jahr, das war jedoch schon vor der Krankheit abzusehen. Meinen neuen Chef kannte ich von früher und ich war von Anfang an sehr offen. Der Betrieb möchte, dass sich die Angestellten weiterbilden und sie unterstützen das auch. Bald war es auch bei mir ein Thema, aber ich fühle mich noch nicht so weit. Ich merke, dass ich sehr viel Zeit für mich brauche und die will ich mir nehmen.

Da gibt es auch noch einen anderen Grund: im letzten Jahr habe ich zwei Patenkinder bekommen. Das erste wurde zwei Wochen nach meiner OP geboren. Das war am Anfang echt hart. Aber es hat mir geholfen mich mit dem Thema zu beschäftigen. Von Anfang an wurde ich quasi dazu gezwungen.
Rund einen Monat später erfuhr ich, dass meine viel jüngere Schwester, die nie Kinder wollte, schwanger ist. Ironie des Schicksals!

So, das war jetzt ein bisschen lang und ich hoffe, nicht zu wirr ;-)
Mit Zitat antworten