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Alt 25.11.2008, 23:11
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebe Sunny, Entscheidung hat bis mind. Ende dieser Woche Zeit, vielleicht auch ein wenig länger, mehr dazu unten.

Liebe Christine, vielen Dank für Deine wie immer guten Tipps. Habe eine Avastin-Anfrage bei Lungenkrebs eingestellt, da haben immerhin zwei geantwortet - außer Nasenbluten keine Probleme, wobei eine Patientin auch blutverdünnende Medikamente eingenommen hat. Wegen Enzastaurin habe ich bei Hirntumor/Glioblastom nachgefragt, da kam aber bisher leider noch keine Antwort...

Heute bin ich sehr aufgewühlt. Einerseits, weil meine Mom unter Tränen mir sagte, wie glücklich und stolz sie ist, mich zu haben, was für eine tolle Mutter ich dazu sei (nicht nur Tochter ) und sich gleichzeitig für Probleme in der Vergangenheit entschuldigte, wo manches nicht immer so toll lief. Damit sind sorgfältig verdrängte Konflikte aufgedeckt worden - also mußte ich ganz schön weinen. Wir lagen uns weinend und tröstend in den Armen - ich glaube, so nah waren wir uns noch nie. Und Zack, da war und ist sie wieder, die verfluchte Angst, sie zu verlieren, dabei hatte ich diese Angst in der letzten Zeit so gut verdrängt und fast garnicht geweint...
Außerdem habe ich heute endlich eine Kopie der Histo erhalten, die ich ja eigentlich schon kannte, aber so schwarz auf weiß... da sieht das nochmal viel schlimmer aus. Außerdem wird ja da der Befund sehr bildlich beschrieben -Details erspare ich Euch lieber- eigentlich kenne ich das ja, habe das ja auch im Studium gesehen. Aber bei dem Gedanken, daß "das" in meiner Mutter drin war... da ist mir echt übel geworden und die Tränen kamen auch...
Und dann dieser ewige verfluchte Pleuraerguß... morgen erfolgt eine Vorstellung bei den Pulmologen (Lungenspezialisten), es soll endlich die notwendige Pleurodese (Verklebung von Rippen- und Lungenfell) gemacht werden. Inzwischen laufen über die Drainage Klümpchen (durch Eiweiße? = Fibrin? oder doch schon (Tumor-)Zellen?) ab. Zu allem übel ist seitlich von der Drainage im Hautniveau eine sehr derbe schmerzhafte Stelle. Meine Sorge war erst, daß der Tumor (Pleura-Metastase) durch die Brustkorbwand wachsen könnte. Allerdings ist der Knoten in der Haut verschieblich, das macht das zum Glück doch eher unwahrscheinlich. Morgen also Röntgen, Sono etc.... Daher muß die Chemo immernoch warten...
Außerdem zeigt sich immer mehr, wie sehr meine Mom bereits abgebaut hat und immer schwächer wird. Täglich verliert sie 500g, sicherlich auch wegen Ableiten des Ergusses, aber garantiert nicht nur!!! Insgesamt ist sie außerdem für ihre 53J. echt schwach; sie kann zwar zur Toilette usw., ist aber nach dem kleinsten bißchen echt schlapp und müde... Ich bin da echt erstaunt, wenn ich höre, wie schnell andere sich da berappeln, die Op ist heute bereits 15 Tage her...
Ihr merkt sicher, bei mir "brodelt" es ganz schön... Ca. 10 Tage war ich guter Dinge, Verdrängung hat sicherlich auch dazu beigetragen, aber nun...

Eure nachdenkliche und momentan traurige Sun.
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"Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich"
(Afrikanische Weisheit)
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